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NATO zerrüttet


B. St. Fjøllfross. Havelsee. Wie man auf DEN gekommen ist? Wir haben da so unsere Theorie. Die lautet: Als der Posten des Generalsekretärs des Nordatlantikpakts durch Stoltenbergs Abgang 2024 vakant wurde, begann das große Rätselraten. Wem sollte man auf dieses Personalabschiebegleis schicken? Wer hatte diese Verbannung verdient?

Man war sich nur einig darüber, dass man untereinander – genau wie die NATO an sich, dieser traurige Blinddarm der Yankees, total zerrüttet war. Herr über Witwenmacher und krumme Flinten – also eine internationale Lachnummer ohne Bedeutung. So dachte man jedenfalls.

Aber wenn Narren in die Nähe von Schießgewehren kommen, dann kann das übel ausgehen.

Wie dem auch sei. Die Holländer schrien, der Meeresspiegel drohe zu steigen und die Niederlande zu verkleinern. Der Wohnraum würde knapp – es bliebe nichts übrig, man müssen ein paar Leute wohl oder übel exportieren.

Spezialisten kämen dafür selbstredend nicht in Frage. Die brauche man, um das Land zu retten. Aber da wäre noch einer. Als Straßenbahnfahrer wäre der nicht tauglich. Das könnte Menschenleben kosten und als Museumswärter im Reichsmuseum von Amsterdam könne man ihn auch nicht anstellen, dann käme überhaupt niemand mehr, um ein Billett zu lösen.

Aber wie wäre es als NATO-Generalsekretär? Die anderen, die froh waren, dass der bittere Kelch an ihnen vorübergegangen war, nickten begeistert.

Mark Rutte trat sein Amt an. Leider tat er das zu einer Zeit, in der es gerade Zank mit dem Bären gibt. Da hätte es nun wirklich mal einen klugen und besonnen Kopf an der Spitze der nordatlantischen Briganten gebraucht.


Nun schleppt sich gerade ein U-Boot der russischen Marine mit einem gemutmaßten Maschinenschaden durch die Ostsee zurück in Richtung Königsberg/Pr. Es muss wohl zur Reparatur in die Werft.

Das lädierte Boot wurde von den kriegsgeilen westfränkischen Vettern begleitet, die schon in Algerien und in Indochina Dresche bezogen hatten, dann von den Niederländern, die in Srbrenica tatenlos zusahen, wie die serbischen Muselmänner im Juli '95 von ihren Landsheuten abgeschlachtet wurden, und jetzt von den Schweden. Der Russe aber hielt sich strikt an internationale Gepflogenheiten, einen Kurs in internationalen Gewässern und vermied jede Provokation.

Ein Riesentheater um ein angeschlagenes Boot auf Heimatkurs. Man glaubt ein Rudel Dorftölen zu sehen, die hinter einem waidwunden Keiler hinterher kläffen, an den sie sich sonst auf zehn Fuß Entfernung nicht herantrauen würden.

Äsop hätte sie die tapferen Esel genannt, die es sich trauen gegen einen toten Löwen zu treten. Was für ein erbarmungswürdiges, jedoch sauteures Possenspiel!

Aber da ist noch ein besonderer Kläffer, der sich sogar traut, die Russen zu verhöhnen. Das ist der Zerrüttete. Die Notbesetzung, der traurige Vortänzer dieser armseligen Truppe. Der zitiert den Yankee-Schinken „Jagd auf Roter Oktober“, in welchem – wie sollte es auch anders sein, ein sowjetischer U-Boot-Kapitän nach Amerika desertiert. Der lustige Rutte meint, dies wäre eher eine Jagd nach dem nächsten Mechaniker. Mark, Mark, wer hätte dir so einen abgründigen Humor zugetraut – du Stimmungskanone! … wahrscheinlich die einzige Kanone der NATO, die überhaupt noch etwas von sich gibt. … auch wenn es wieder mal nur grenzdebiler Blödfug ist.

Überlegenheit hätte diese Meute bewiesen, wenn sie den Russen die Reparatur in den Docks von La Rochelle angeboten hätten. Das hätte Stil gehabt. Aber diese lächerliche Eskorte ist einfach nur peinlich.

Jetzt, wo der alte Revanchist Merz den Russen den Nichtangriffspakt verweigert und damit endgültig die Maske fallen und seine wahren Absichten durchblicken lässt, bekommt dieses Affentheater noch mal eine besonders schalen Beigeschmack.

Merzens Politahne im Kanzleramt, der Gröfaz, ließ den Außenminister spielenden Weinhändler Ribbentrop wenigstens noch so tun, als wäre er an einem Nichtangriffspakt mit dem Reich des Bären interessiert.

Sollte dem Bundespinocchio gar die Nase vom vielen Lügen etwa zu lang geworden sein, dass er sich mittlerweile zu etwas mehr Ehrlichkeit entschlossen hätte? Sollten wir ihm letzten Endes noch dankbar dafür sein, dass er uns, die wir noch nicht völlig unterbelichtet sind, endlich reinen Wein einschenkt, dass er uns gemeinsam mit seinen Spießgesellen Pistolius, Panzertoni und Flintenuschi alle ins atomare Verderben zu führen gedenkt?

Die älteren Deutschen sollten sich noch der Ostermärsche entsinnen, mit denen die damaligen Regierungen zum Innehalten bewogen wurden. Für einen Generalstreik mit dem Ziel von Neuwahlen ist es noch nicht zu spät. Das ist es erst, wenn die Atompilze den letzten Rest der maroden Infrastruktur Deutschlands hinweg glühen, um dann das ganze Land in ein Groß-Tschernobyl zu verwandeln.

Aber halt! Es ist ja kein Ersatz vorhanden! Bolschewisten-Sarah wäre gut – aber die hat keinen Rückhalt in der deutschen Industrie und Hochfinanz. Die westdeutschen Hirngewaschenen haben Angst vor ihr und der Osten taumelt an ihr vorbei ins Tiefblaue. Vielleicht täte es ein dressierter Affe. Aber die sind wahrscheinlich alle schon fürs Oval Office reserviert.

Ein Trost bleibt uns jedoch: Wenn es den Kriegstreibern und ihrer Brut auch gelingen mag, sich vor einer konventionellen Front zu drücken – vor der Atombombe sind wir alle gleich. Selbst wenn die Falken die Atomschläge in ihren Bunkern überleben sollten – wenn sie diese verlassen, dann werden sie uns, die wir zu Schatten an den Mauern unserer Häuser geworden sind, beneiden.

Dieser Neid sei ihnen dann von Herzen gegönnt.

32. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2003
07.10.2025