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Frankreich irrlichtert - Europa wankt
Macron verabschiedet nach nur vier Wochen den nächsten Premier


Jules-Francois S. Lemarcou. Rathenow. Frankreich und Deutschland – das war die unbestrittene Achse, das zentrale Stützelement, die tragende Säule des vereinten Europas. Paris und Berlin waren der Kitt, die Matrix, an die sich all die anderen Staaten quasi anklammern konnten, zumal, nachdem das Empire die EU so schäbig im Stich ließ.

Italien … Das Land, wo die Zitronen blühen … der italienische Norden ist zweifelsohne auch zu den europäischen Schwergewichten zu zählen. Keine Frage. Aber Italien brachte eine schwere Hypothek mit ein – die nämlich seiner fragilen und so häufig wechselnden Regierungen.

Das fand kurioser Weise erst mit der Faschistin Frau Meloni eine zeitweilige Unterbrechung.

Nun ist dieses verheerende Virus instabiler Regierungen und unproduktiver Legislaturperioden also über die Alpen geschwappt und hat die Grande Nation infiziert. Im Hôtel Matignon geben sich die französischen Premierminister die Klinke in die Hand. Sébastien Lecornu regierte gerade mal einen Monat. Das Amt ist inzwischen so attraktiv wie saures Bier, faulender Fisch und ranzige Butter.

Frankreich wurde immer als stabiler Block im zentralen Europa wahrgenommen, als buchstäblicher Fels in der Brandung.

Als Deutschland Mitte des zweiten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends begann tuttelig, wunderlich und skurril zu werden, um dann vollends dem grün-woken Wahnsinn zu verfallen, behielten die westfränkischen Vettern weitestgehend ihre Köpfe auf den Schultern.

Etwas, was nun so gar nicht zum Klischee von dem Volke passen wollte, welches sich ja so gerne selbst mit dem Rasiermesser der Revolution balbiert. Doch Kalauer beiseite!

Die Lage ist bitterernst.

Präsident Macron hat nichts gemein mit seinen kraftvollen Vorgängern de Gaulle, Georges Pompidou, Valéry Giscard d'Estaing und besitzt nicht einmal die kriminelle Kragenweite von Nicolas Sarkozy.

Kriegstreiber Macron ist ein Verhinderungspräsident, der ähnlich wie das Katastrophenkabinett Scholz oder der jetzige Wiedergänger Merz lediglich zu Amt und Würden gelangte, weil das Volk nicht bereit war, sich wie in Polen, Ungarn, Holland, Österreich oder Italien radikaleren Kräften zu überantworten.

Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Macron hat einen Zug übernommen, der genau wie in Deutschland unaufhaltsam gegen die Wand rast. Die fälligen Reformen sind dem Volke nicht abzuverlangen – vor allem nicht vor dem Hintergrund, dass für den Scheißkrieg in der Ukraine Mittel zur Verfügung stehen, die Banlieues von Paris, Lyon und Marseille aber weiterhin vor sich hin rotten und deren Einwohner desgleichen.

Das Volk hat schon mal bessere Zeiten gesehen. Da herrschten aber noch andere Umstände. Afrika und seine Rohstoffe hatte man noch fest im Griff. Das Tafelsilber aus der Kolonisierung Indochinas war noch nicht aufgefressen und China war noch kein Konkurrent.

Aber jetzt hat sich die geopolitische Lage gewandelt und mit ihr das Nationaleinkommen der Franzosen, fußend auf deren internationalen Erwerbsmöglichkeiten durch Export und Handelsbeziehungen.

Also muss man zuhause sparen. Das wäre dem Volke vielleicht noch beizubringen. Aber eben nicht vor dem Hintergrund – wiederum ebenso wie in Teutonien – dass man die rare Kohle anderswo bedenkenlos zum Fenster hinausschmettert und im wahrsten Sinne des Wortes verbrennt. ...vor allem, weil es die Eliten juckt noch einmal vergangene Großmachtphantasien in einer Art Reenactment aufzuführen.

Die Franzosen müssen ja unbedingt Atomwaffen besitzen und einen großen Flugzeugträger über die Weltmeere schippern lassen. Das wird der Napoleon-Komplex sein, der ihnen immer noch hinterherhinkt. Es ist das berüchtigte Klischee vom kleinen Mann mit dem noch kleineren Piephahn, der diese Defizite mit den 300er Kullerchen seines Ferrari kompensiert.

Nun aber hat es sich langsam. Der Staats-TGV biegt unaufhaltsam auf die Zielgerade ein. Endstation Prellbock. Vollen Hafer rauf da! Hauptsache einen Schampus in der Hand und „Vive la France“ gebrüllt!

Wir befürchten nur, wenn es Frankreich dahinrafft, dann ist es wohl auch aus mit unserer geliebten EU – diesem wunderbarsten Projekt der Menschheitsgeschichte. An Deutschland hat die EU schon lange kein Hilfe mehr.

Der deutsche EU-Export Flintenuschi ist zugegebenermaßen schon für sich allein genommen dazu angetan, dem Staatenbund den Rest zu geben.

Doch wir wollen nicht allzu düstere Orakel in die Weltgeschichte unken! Väterchen Stalin, der Bankräuber und Ezgauner, sagte einst in seiner großen Weisheit: Die Hitlers kämen und gingen – das deutsche Volk aber bliebe.

So lasst uns denn diesen verbalen Strohhalm auch auf unsere westfränkischen Vettern applizieren und hoffen, dass die Macrons nicht noch von übleren Chargen und Fehlzündern abgelöst werden und dass unsere Nachbarn sich zäh ihr gutes Kernholz bewahren. Ein Schlückchen Zaubertrank von Miracolix wäre jetzt nicht verkehrt!

Europa braucht Frankreich – wir brauchen Frankreich!

32. Volumen
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08.10.2025