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HINWEIS: Auf entsprechende
Nachfrage erklären wir nachdrücklich, daß der nachfolgende
Text ausschließlich die Ansicht des Preußischen Landboten
reflektiert. Er ist weder von der jüdischen Gemeinde der Stadt Brandenburg
noch sonst einer jüdischen Organisation angeregt worden, noch haben
Ideen aus dieser Richtung die Abfassung des Artikels in irgendeiner Richtung
beeinflußt. Es ist ganz im Gegenteil davon auszugehen, daß
unsere jüdischen Nachbarn gegenwartsbezogen ihre Situation konzilianter
einschätzen, als wir dazu in der Lage sind. Die alleinige Verantwortung
für den nachfolgenden Inhalt übenimmt der Schriftleiter des
Preußischen Landboten.
der Innenraum der Brandenburger Synagoge,
mit freundlicher Genehmigung der jüdischen Gemeinde Brandenburgs
an der Havel
(bitte in das Bild klicken, um
es größer zu sehen)
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von Herrn B.St.Fjöllfross, Herrn
Akinokawa Michi, Herrn Kotofeij Kryisowitsch Bajun gen. Kidanow,
Monsieur Jules-Francois Savinien Lemarcou, Don Miquele Barbagrigia und
Herrn Michael Lothar Hübner
Vorbemerkung
Wem der nachfolgende Text zu scharf formuliert
scheint, dem empfehlen wir einen Besuch der schlesischen Stadt Auschwitz.
Nachdem der Kritiker das dortige Vernichtungslager in Augenschein genommen
hat, sind wir gerne bereit, über unseren Stil zu disputieren!
Der mit Abstand traurigste
Report über ein verschwundenes Kleinod, den wir unseren verehrten
Lesern zu geben haben, ist der über die von saudummen und gewalttätigen
Halunken geschändete Synagoge der Brandenburger Juden.
Nicht Erweiterungen der Infrastruktur, nicht städteplanerische Umbaumaßnahmen,
nicht der etwaige ruinöse Zustand des Gebäudes führten
zu seiner Zerstörung. Nein – hier war Verbrecherhand am Werk
– planvoll und haßerfüllt gingen selbst höchste
Vertreter der Brandenburger Verwaltung der Canaille zur Hand. Wie der
Oberstrolch auf dem Brandenburger Oberbürgermeistersessel Dr.W.Sievers
– in der Hölle möge der Lump braten für immer und
ewig! Am 09. November 1938, dem Tag des reichsweit organisierten Pogroms,
das dreist von den ungeistigen Urhebern als „Ausbruch des Volkszorns“
wegen der Tötung eines Nazidiplomaten durch einen jungen Juden deklariert
wurde, wurde dieses Gotteshaus von einem verfluchten Mob niedergebrannt.
Nicht das Recht achtend, das die Eigentümer des Grundstücks
vor dem Betreten Fremder zu schützen hatte, sahen Polizei und Feuerwehr
dem schändlichen Treiben tatenlos zu.
An diesem Tag verschwand ein Bauwerk aus dem Stadtbild, dessen Brandenburg
an der Havel heute dringendst bedürfte. Nicht nur, um den Brandenburger
Juden ein geistliches Zentrum zu geben, nein, um den Brandenburgern ein
freundlicheres, ein toleranteres, ein preußisches Bild zu verleihen!
Eine Kuppel auf einem Gotteshaus in maurischem Stil täte diesen Dienst!
Aber sowohl die Kuppel, als auch das Gotteshaus, das sie einst trug, sind
nicht mehr.
Im Jahre 1736 schuf sich die jüdische Gemeinde durch ein Leihgeschäft
mit dem Ehepaar Voigt die Grundlage zum Ankauf des späteren Grundstücks
in der Großen Münzenstraße.
Auf diesem Grundstück errichtete der Baumeister Julius Nathanson
aus Breslau ein Gotteshaus mit etwa 10 mal 18m Seitenlänge, das im
romanischen und maurischen Stil gehalten, 170 Gläubigen Platz bot.
An dem beschriebenen Tage wurde dieses Haus ein Opfer des tumben Hasses
und der Flammen.
Seitdem haben die Brandenburger Juden kein Gotteshaus mehr – dafür
die Stadt Brandenburg ein brennendes Schandmal auf der Stirn.
Im Übrigen: in der schlesischen Hauptstadt Breslau, aus der der Baumeister
stammte sowohl, als auch in der pommerschen Hauptstadt Stettin, aus der
seine Kollegen kamen, die das benachbarte christliche Gotteshaus „St.Katharinen-Kirche“
und den neustädtischen Mühlentorturm schufen, spricht man heute
polnisch.
Diesen Umstand hat das deutsche Volk denselben Halunken zu verdanken,
die sieben Jahre vor dem Zusammenbruch ihres Höllenimperiums erst
die Gotteshäuser ihrer Nachbarn anzündeten und dann denselben
Menschen Habe und Leben nahmen.
Wenn heute gegen einen arbeitslosen Brandenburger und seine Spießgesellin
vor einem Gericht wegen Volksverhetzung verhandelt wird, weil der Bursche
sich vor dem Arbeitsamt gegen eine ihm zugewiesene Tätigkeit mit
den Worten weigerte, „er putze doch keine Judengräber“,
dann kocht angesichts all dieser Greuel uns Landboten das Blut! Wir wissen
zu keinem anderen Urteil zu raten, als daß man dieses Gesindel mit
so vielen Stockhieben über die Elbe prügeln möge, wie Brandenburger
Juden unter den Nazis ermordet wurden. Wir sind Preußen! Jeder brave
Neger, jeder Zigeuner, Pole, Hugenotte, Muselmann ist uns willkommen!
Die Juden brauchen wir nicht willkommen zu heißen, denn sie gehören
seit altersher untrennbar zu uns. Aber für solch ein hirnschelliges
Pack soll in Preußen kein Platz sein!
Es sein denn, sie besinnen sich ehrlichen Herzens eines Besseren und helfen
uns, die Synagoge wieder aufzumauern!
Uns aber wird es, wenn die jüdische Gemeinde zum Wiederaufbau ruft,
eine heilige Pflicht sein, mitanzupacken. Und wir fordern jeden brauchbaren
Brandenburger auf, es uns gleichzutun.
Photos: Autoren mehr als siebzig Jahre tot,
Archiv Preußischer Landbote
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