Der sogenannte Ehebrechertorturm am Neuen Tor der Neustadt Brandenburg /Havel
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Ein gotischer Turm mit annähernd quadratischem Grundriß, Renaissancegiebel und -gauben, im Kernbau jedoch von einer umlaufenden gotischen Gadenreihe geziert, ca. fünfzehn Fuß im Geviert und etwa siebzig Fuß hoch, schloß die Neustadt havelseitig gegen die Altstadt ab. Der eigentümliche Name dieses Bauwerks rührt wohl daher, daß man untreue Eheleute bevorzugt in ihm verwahrte und in seinen Mauern über ihre Verfehlungen nachdenken ließ. Der Turm selbst stand am Kreuzungspunkt Hauptstraße/ Wollenweberstraße/ Lindenstraße und bewachte den Havelübergang zur am anderen Havelufer gelegenen Schwesterstadt. Der Soldat auf dem Bild kommt gerade aus der Lindenstraße. Zu seiner Rechten sind es noch etwa zweihundert Meter bis zum Havelufer. Dieses der Mauer vorgelagerte Gebiet wurde seines morastig - sumpfigen Untergrunds wegen früher "Venedig" genannt. Häuser, die dort gebaut wurden, mußten erst aufwendig auf Pfähle gegründet werden. Im Jahre 1805 waren die Stadtoberen des Turmes überdrüssig und ließen ihn niederlegen. Diese Entscheidung können wir heute wohl nur noch lakonisch mit dem Wort "Kapitalvernichtung" kommentieren. |
B.St.Ff.Esq.,Pr.B.&Co,2003