Das Annen- oder Lehniner-, oder Schmerzker Thor
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Eine stilisierte Zeichnung aus der Franzosenzeit ist uns von diesem Tor überkommen, welches die Neustadt Brandenburg im Zug der St. Annenstraße nach Süd-Osten abschloß. Es führte hinaus auf den damals so genannten "Smerdamm", die heutige Chaussee nach Potsdam und Belzig, welchletztere das Dorf Schmerzke passiert. Wir vermögen zu erkennen, daß es sich um einen in typisch märkischer Ziegelsteinbauweise aufgeführten Torbau handelt, durch den der Verkehrsweg hindurchführte. Mit dem gestuften Giebel gleicht dieser Torbau in etwa dem Neubrandenburger Tor zu Friedland oder dem Treptower Tor zu Neubrandenburg. Die Bedeutung dieses Tores wird sich in Grenzen gehalten haben. Die Straße, die es bewachte, führte noch nicht nach Berlin oder Potsdam, vielmehr in die Zauche nach Lehnin oder nach den Ortslagen des Fläming und weiter ins Kursächsische. Die Große Heer- und Handelsstraße von Magdeburg nach Osten erreichte die Neustadt am mächtigen Steintorturm, führte im Verlauf der Steinstraße am Neustädtischen Rathaus vorbei und verließ am Neustädtischen Mühlentorturm (errichtet vom Stettiner Baumeister Nikolaus Crafft) die Stadt in Richtung Spandau und Berlin. Die St. Annenstraße war demzufolge nur eine Nebenstraße. Ihre eigentliche Bedeutung erhielt diese Straße erst, nachdem der Hauptweg nach Potsdam und Berlin Anfang des 19. Jahrhunderts in den Verlauf der Reichsstraße 1 von Aachen nach Königsberg überführt wurde und die nördlich der Havel gelegene Route über Tremmen an Bedeutung verlor.
Das Annen-Thor im 18. Jahrhundert 1732?,1782?), Federzeichnung, Tinte, Künstler unbekannt. Der gestufte Giebel aus der Franzosenzeit (Anfang 19.Jhrh.) ist wohl einem Dachumbau zum Opfer gefallen, oder wurde erst später aufgeführt.
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© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2003