Baaks

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Zur guten Nacht für eine Entendame

Kotofei K. Bajun

Lieber kleiner Enten-Schatz,
wirst geliebt von einer Katz,
während Du im Nestchen schnuffelst,
säuft der Kater roten Wein.
Nebenan das Schweinchen gruffelt
und der Kater schläft bald ein.

Durch den Schlaf wabern die Träume,
in denen der Kater einzig sieht,
draußen rauschen hohe Bäume,
ihr schaurig schönes Winterlied.

Lahm ist die Katz, und alt und blind
doch sie liebt die Ente sehr,
durch das Fell streift ihr der Wind,
in seiner Höhle schnarcht der Bär,
weil es kalter Winter ist,
wo man mehr scheißt, als wie man frißt.

Nun brenn' dem Kater seine Augen,
die erlosch'nen, die halb blinden,
die nicht mehr zum Sehen taugen,
die viel suchen und nichts finden.

Hilflos schnüffelt das arme Vieh,
hinkt in jede kleine Ecke,
horcht auf Entenvogelquaken
aus dem vertrauten gelben Schnabel,
schaut auch unter seiner Decke
und dem großen Seidenlaken
und endlich findet er dann sie,
rettet sie vor Herd und Gabel,
schleppt sie mit ins Katzenhaus
und - so geht die fromme Fabel:
säuft mir ihr den Rotspon aus!

 

 

L 1. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2003
16.12.2012