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Apophis kommt nicht aus dem All
Wie der nackte Affe seinen eigenen Untergang initiiert

David M. Katz
Mit den Kommunisten ist es ist wie mit den Katholiken – zieht man ihnen die Zähne, werden sie fromm. So wird das Neue Deutschland immer lesenswerter, desto länger es her ist, dass ihm seine Inhalte und sein Duktus aus Wandlitz zugewiesen wurden.

Da schreibt also der Hermannus Pfeiffer – mit drei 'f" – der Gott der Bolschewiki vergebe uns diesen unterirdischen Kalauer – in der Ausgabe vom Samstag/Sonntag, dem 29./30. April 2017 einen überaus interessanten und sachkundigen Aufsatz. Er titelt ihn "Feste Stellen nur noch in Kernbereichen". Der Autor ist ein kluger Kopf und hat das System verstanden, von dem er schreibt. Das kann man nicht von vielen Kollegen der Zunft behaupten.

Und was er ausführt, deckt sich mit den Erkenntnissen eines jeden Denkers, der bei den Kommunisten deren wirklich hervorragende und wasserdichte Kritik des Kapitalismus genießen durfte und darüber hinaus wenigstens über eine Hirnwindung mehr verfügt, als sie einem Pantoffeltierchen zu Gebote stehen. Auch davon gibt es leider nicht mehr allzu viele.

Da schreibt er also, der Hermannus Pfeiffer, wie der Finanzmarkt mittlerweile in die Stellenplanung der Firmen hineinwirkt. Und das mit sehr unseligen Konsequenzen. Wie also von den Personalern, oder auch Kaderleitern genannt, das Ausbeutungspotential in einer sich rasant verändernden Welt nur noch für kurze Zeitspannen zuverlässig abzuschätzen ist und Unternehmen daher lieber auf kurzfristige Arbeitsverhältnisse setzen bzw. Leistungen von außerhalb einkaufen, was der Ausbeutung naturgemäß noch eins draufsetzt.

Nun kann man den Faden getrost fortspinnen. Diese Idiotie, welcher die Unternehmen wie die Lemminge hinterhecheln, weil sie sich sonst nicht marktfähig wähnen, unterhöhlt derweil das gesamte Wirtschaftsgefüge. Denn, wie wir anderen Orts bereits konstatierten: Welche Bank gibt denn einer jungen Familie noch einen langfristigen Kredit, wenn diese als wichtigste Sicherheit keine unbefristeten Arbeitsverträge mehr vorweisen kann? Ja, wer will sich denn in den Zeiten des Mietnomadentums noch eine Immobilie an die Backe nageln, wenn er gar nicht weiß, ob er morgen noch bei der Firma beschäftigt ist, in deren Nähe er sich seinerzeit sein Häuschen bauen wollte? In abgeschwächter Form gilt dasselbe gilt für die Automobilbranche oder andere kreditgeprägte Bereiche der Lebensfinanzierung. Daran hängen nun wieder die Zulieferketten usw. usw.

... "und so weiter" sagt man immer dann, wenn man nicht mehr weiter weiß ... Ist ja gut! Und – oh doch, wir wissen durchaus weiter ... Es wäre halt nur sehr ermüdend, den gesamten Rattenschwanz zum Vortrag zu bringen, wenn doch die resultierende Quintessenz klar auf der Hand liegt: Der Nackte Affe sägt, von seiner hemungslosen Gier getrieben, beharrlich an dem Ast, auf dem er sitzt. So haben sich bereits vor 1.200 Jahren die Maya um ihr Leben und ihre Zukunft gebracht. Allerdings war das damals hausgemachte Problem auf die Halbinsel Yukatan begrenzt. Heute steht der Planet zur Disposition.

Wurden die Dinosaurier einst von einem Trumm eliminiert, der seine zehn Kilometer im Durchmesser hatte und aus dem All herangeschossen kam, so entspricht das irdische Vernichtungsptential der Mikrobe der menschlichen Dummheit gut und gerne dem tausendfachen der KT-Bombe. Das Schlimme daran ist – der Nackte Affe kennt die Präzedenzen und nach dem Studium altruistisch geprägter Völker wie die der staatenbildenden Insekten oder sogar eines Wolfsrudels weiß er, wie es laufen könnte und müsste.

Doch jeder Neurologe wird lächelnd ein Hirnmodell hervorholen und auf die hauchdünne Schicht der substantia grisea verweisen, in welcher dieses Wissen verwaltet wird. Darunter aber liegt die ozeanisch gewaltige Schichtung der weißen Hirnmasse, deren Architektur seit den Zeiten der Saurier prinzipiell unverändert blieb. Und genau dieser Umstand lässt uns den heranrasenden Kometen unserer viehischen Dummheit genauso blöde anglotzen, wie es mutmaßlich die letzten Saurier taten, als der Kaventsmann vor 65 Millionen Jahren die Wolken zerteilte.

Ach ja – um Meteoriten und Kometen macht sich die Menschheit melancholisch und barmt um Möglichkeiten, diese von der Erde abzulenken. Schließlich will man sich das Monopol auf die Zerstörung des Blauen Planeten nicht durch so ein hirnloses Geschoss aus dem All abkaufen lassen!

25. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009
05.04.2017