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Sexhölle Deutschland
Vom Land der Dichter und Denker zum Land der „Pädophilen“

Don M. Barbagrigia
Ja, ist denn in Deutschland wieder der Teufel los? Das letzte Mal, als sexueller Missbrauch im Reiche massiv thematisiert wurde, wuchs sich die Geschichte zu einer wahren Hexenjagd aus, welche derjenigen im ausgehenden Mittelalter alle Ehre machte. Man denke nur an die Wormser Prozesse. Man denke nur an die Großmutter, die vor die Schranken der Inquisition gezerrt wurde, weil sie ihrer Enkelin beim Einschlafen über den Bauch gestreichelt hat. Schon damals befanden wir die Deutschen kollektiv reif fürs Irrenhaus. Bekloppter waren nur noch die bigotten Amis und die Taliban.
Nun das! Angefangen hat es zu unserer unendlichen Erschütterung nicht etwa in einem irisch-katholischen Internat, wo solche Fälle eigentlich beheimatet sind, sondern im Canisius-Colleg im Berliner Tiergarten. Die Eliteschule schlechthin, angesiedelt in unserer persönlichen Rangfolge sogar noch vor dem “Grauen Kloster”.
Aber dann ging es los. Dann begann eine Lawine talwärts zu rasen. Kloster Ettal, Odenwald-Schule, Regensburger-Domspatzen... alles, was irgendwie Rang und Namen hatte, lehrte wohl außerhalb der Schulzeit noch ein wenig Sexualkunde am lebenden Objekt.
Wenn das so ist, so stockt uns der Atem. Natürlich wissen wir, dass, je prüder sich eine Gesellschaft gibt, desto mehr unter ihrer sorgsam verdeckten Oberfläche brodelt. Aber in solchem Ausmaß? Ist denn das möglich?
Oder ist das, wir fragen das mit aller Vorsicht, nur wieder eine neue Hysterie-Welle, die mal wieder fällig war. Und auf der Sex-Welle reitet es sich noch alleweil am effektivsten. Da läuft den Leuten ein Schauer über den Rücken, und manchem Zeitgenossen gar ein wohliger und einige werden denken: Ach, hättest du da Mäuschen sein dürfen, das hätte die Hunderte gespart, die du in der Peep-Show über den Tresen hast gehen lassen.
Ehrlich gesagt, kommen uns mittlerweile Zweifel. Ist es jetzt am Ende schon sexueller Missbrauch, wenn ein Lehrer seinen Schüler am Arm packt und ihn fragt, was er denke, wofür der liebe Gott ihm ein Hirn in seinen Kopf gegeben habe? Springt jetzt so ziemlich jeder auf diesen Zug auf, oder war es wirklich so schlimm? Im letzteren Falle wäre es ein Albtraum. Aber das ist es ohnehin schon.
Die Frage, warum man aus dem Osten des Vaterlandes nichts verlauten hört, liegt ebenfalls auf dem Tisch. Ja, warum eigentlich nicht? Hatten die DDR-ler keinen Thomaner-, keinen Kreuzchor? Gab es hier keine Internate, wie das auf der Burg Ziesar vielleicht, auf dem eine ultrarote EOS (Erweiterte Oberschule, entspricht einem Gymnasium) beheimatet war? Der Spuk ist vorbei. Leute, meldet euch! Alle, die ihr in den Jugendwerkhöfen einsaßet, jetzt könnt ihr! Aber es bleibt ruhig. Klar wurden die Abiturienten mit unsäglichem Mist beschallt – auch das ist eine Variante des Missbrauchs an der Jugend. Und – den Jugendwerkhof-Insassen wurde mitunter das Krumm aus den Ohren geprügelt. Sicher. Das wollen wir nicht abstreiten. Aber dass sie von ihren „Erziehern“ in die Welt des Ekelsex eingeführt worden wären – wir lauschen angestrengt ins ostelbische Land hinaus und alles – bleibt ruhig!
Wie soll man das deuten, liebe westdeutsche Landsleute? Was lief in eurer freiheitlich-demokratischen Grundordnung verkehrt, dass sich solch diktatorisch-diabolische Strukturen etablieren konnten, deren Regiment innerhalb der Klerusmauern von euch offensichtlich unerkannt und unangetastet blieb?
Am deutlichsten liest man die Ursachen wohl genau innerhalb dieser Mauern ab. Eine Rigide, die den Menschen vom Himmelreich schwafelt, aber hier auf Erden alles Unnatürliche heiligt, das Natürliche aber verteufelt – das schafft am Ende die Hölle aus Erden.
Fernau schrieb einmal von den Mönchsrittern des Deutschen Ordens, sie hätten, um ihre eigene Glaubensfestigkeit zu testen, sich des Öfteren mal eine nackte pruzzische Schönheit auf ihre Bettstatt gelegt, nur um die sehr lebendige Versuchung die ganze Nacht über nicht anzurühren. Neben der lakonischen Bemerkung „Das arme Mädchen...“ gab Fernau nachdenklich zu bedenken, man könne sich leicht vorstellen, welch bis zum Exzess aggressive Kampfmaschinen diese sexuell frustrierten jungen Männer dann auf den Schlachtfeldern abgaben. Damals sicherlich auch von der katholischen Ordensführung durchaus gewollt, scheint die römische Kirche bis heute nicht begriffen zu haben, welche unseligen Früchte ihrem sexualfeindlichen Impetus entwachsen.
Doch leider greift der Flächenbrand nun auch auf evangelische Einrichtungen und eventuell sogar auch auf weltliche Institutionen über. "Psychologen", die wir seit je für eine apokalyptische Geißel der Menschheit hielten, haben autistische Kinder drangsaliert. Das aber beweist wieder einmal: Die verfluchte „Pädophilie“ in all ihren Aberrationen, sexuellen wie sadistischen, ist ein Massenphänomen, dessen man mit keiner noch so restriktiven Maßnahme begegnen wird. Nimm den Leuten ihren Schnaps – dann brauen sie eben schwarz. Verbiete ihnen das Rauchen, bauen sie den Toback auf dem Balkon an. Nimm ihnen die Kinder und sie werden geweihte Erzieher in katholischen Internaten – ach, wir wollen gar nicht darüber nachdenken – denn hinter der „Pädophilie“ kommt in Preußen nur noch der Kameradendiebstahl und -verrat. Sie werden es immer wieder tun, diese unausgegorenen Charaktere, deren Sozialisation an irgendeiner Stelle ihrer Entwicklung gescheitert ist. Sie müssen sich an denen vergreifen, die noch gar keine sexuellen Signale auszusenden in der Lage sind, weil denen dazu die physischen und geistigen Grundlagen fehlen, und sind zu feige einer richtigen Frau auch nur in die Augen zu sehen.
Uns erfüllt all das mit Entsetzen und wenn da wirklich etwas in dem beschriebenen Ausmaße dran sein sollte, so haben wir allen Grund unseren Göttern dankbar zu sein, dass es uns erspart blieb. Und dass es uns in einem solchen Maße erspart blieb, dass wir uns nicht einmal im Entferntesten vorzustellen vermögen, was das alles eigentlich für die Betroffenen bedeutet. Sie tun uns einfach nur in der Seele leid!

16. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009
09.03.2010