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Wol auff wir wellen slauffen


Her Oswald Von Wolkenstein
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Wol auff wir wellen slauffen
hausknecht nu zundt ain liechtel
wann es ist an der zeit
da mit wir nicht verkaffen
der letzst sey gar verheyt
das layen mönch und pfaffen
zu unsern weiben staffen
sich hüb ain böser streit.

Heb auff und lass uns trincken
das wir aiso nicht schaiden
von disem guten wein
und lämt er uns die schincken
so musst er doch hereyn
her kopff nu iat ew wincken
ob wir zu bette hincken
das ist ain klainer pein.

Nu sleich wir gen der türen
secht zw das wir nicht wencken
mit ungelichem tritt
was gilt des stowbs ein üren
her wiert nu halt es mit
wir wellen doch nicht züren
ob jr ew werdt beküren
nach pollanischem sytt.

Her tragt den fürsten leyse
da mit er uns nicht felle
auff gottes ertereich
sein lob ich ymmer breyse
er macht uns freuden reich
ye ainr den andern weyse
wiert schlipff nicht auff dem eyse
wann es gat ungeleich.

Hjn slauffen weil wir waltzen
nu fragt das hausdierelin
ob es gebettet sey
das krawt hat sy versaltzen
darzw ain guten brey
was soll wir dorzu kaltzen
es was fit wolgesmaitzen
der scheden waren drey.

EB 1. Volumen
Preußischer Landbote, 2005