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660 Jahre Zeidleredikt

Wolfgang Macke
Stellen Sie sich bitte vor, es ist dunkel und es gibt weder elektrischen Strom, Taschenlampen, Petroleumlaternen noch Stearinkerzen. So etwa ging es unseren Vorfahren vor ca. 700 Jahren.
Das verbreitete Leuchtmittel war der stark rußende Kienspan. Selbst in den Palästen wurden die angenehm duftenden Bienenwachskerzen nur zu standesgemäßen Zusammenkünften verwendet.
Die Person, die das Bienenwachs bereitstellte, war der Waldimker, Zeidler genannt. Im „römischen Reich deutscher Nation“ hatte man erkannt, dass die Vermehrung der Bienenvölker durch Schwärme erfolgte. Diese siedelten sich überwiegend in Baumhöhlen oberhalb 6m an. Dies nutzten die Zeidler aus und hieben künstliche Höhlen vorrangig in Nadelbäume in etwa 6m Höhe und hofften, dass jeweils ein Schwarm einzog. Kaiser Karl IV erließ 1350 ein Edikt, dass den Zeidlern eine Reihe Privilegien sicherte. Eines davon war das Recht eine Armbrust zu tragen, damit er sich vor den Bären und seine Wachsernte vor Dieben schützen konnte
Die Honiggewinnung spielte damals eine untergeordnete Rolle. man muss bedenken, dass die Ernte durch Ausschneiden kreuz und quer gebauter Waben erfolgte, in denen neben dem Honig auch noch Bienenmaden waren.
Wer sich für die Imkereigeschichte interessiert, moderne Imkerei-Betriebsweisen anschauen oder nur sehen will, wie heute naturbelassener sauberer Honig und andere Bienenprodukte erzeugt werden können, ist herzlich eingeladen, den Tag des Imkers am Sonntag, den 04. Julei 2010, 13 – 18 Uhr auf dem Lehrbienenstand am Quenzweg, Nähe Quenzbrücke, mit den Imkern des Imkervereins BRB e. V. zu erleben.

EB 1. Volumen

Preußischer Landbote, 2010
21. 06.2010