Zur Namensverkürzung des
Preußischen Landboten
B. St. Fjöllfross
Der "Preußische Landbote"
verkürzte nach einjährigem Bestehen im März des Jahres
2004 seinen Namen. Er entstand aus dem "Preußischen Hinkenden
Landboten". Wie kam es nun zu diesem etwas außergewöhnlichen
Namen? Wenn eine kriegführende Partei im Dreißigjährigen
Kriege eine Siegesmeldung herausgab und unter der Bevölkerung
zu verbreiten trachtete, so bediente sie sich dazu oftmals eines sogenannten
"Reitenden Boten". Diese Flugblätter kann man als Vorläufer
heutiger Gazetten und Zeitungen ansehen. Wollte nun der siegreiche
Gegner den geschlagenen Feind verhöhnen, so entsandte er einen
entsprechenden "Hinkenden Boten", der angeblich im Namen
des Feindes dessen Niederlage karikativ verkündete. Der "Preußische
Hinkende Landbote" seinerseits bemüht sich auch unter seinem
neuen Namen redlich, dieser Tradition gerecht zu werden, auf die stolz
zu sein er ein wohl fundiertes Recht zu haben glaubt.
Zum Grund
der Umbenennung sei gesagt, daß viele Zeitgenossen leider keinen
Sinn für den enormen Aussagewert des klassischen Narrentums haben
und selbiges oft mit sinnentleerter Kasperei verwechseln. Das heißt,
wo die wenigen noch verbliebenen lesenden Zeitgenossen burleske Züge
wittern, werden sie sich jedem edukativen Anspruch, der an sie herangetragen
wird, konsequent verschließen. Das ist eine höchst bedauerliche
Folge unserer zur Oberflächlichkeit tendierenden Zeit. Dieser
Erkenntnis trägt der Landbote mit seinem Schritt zur Umbenennung
und Umgestaltung Rechnung. Fjö