Europameisterschaft im Sumo in
Krotoschin
21. bis 24. April 2016
Sandra
Köppen-Zuckschwerdt
Krotoschin.
Im polnischen Krotoschin fand in der Zeit zwischen dem 21. und dem 24.
April 2016 die Europameisterschaft im Sumo der Europäischen Föderation
Sumo (EFS) statt. Angereist waren 14 Nationen (Azerbaidschan, Lettland,
Litauen, Estland, Deutschland, Bulgarien, Unkraine, Russland, Polen,
Georgien, Ungarn, Norwegen, Finnland und Israel, die ihre Sumotori in
den Ring schickten.
Deutschland, vertreten durch den Deutschen Sumo-Bund entsandte 14 Kämpfer
in den Altersklassen von U 18 bis Senioren. Traditionell wurden die
Wettkämpfe von einem ordentlichen Kongress der Teilnehmerstaaten
begleitet, auf dem wegweisende Beschlüsse zur Neuordnung des europäischen
Sumo-sports gefasst wurden.
Wir berichten im Folgenden über die einzelnen Tage.
Donnerstag,
21. April 2016: Die Teams reisten an. Es erfolgte die Akkreditierung
und die erste Waage.
Freitag,
22. April 2016:
Am Freitag fanden die ersten Wettkämpfe in der nagelneuen Sporthalle
(Dreifelderhalle) in Krotoschin, ul. Kocminska, statt.
Sumo Silber Medaille für den DSB von Gustav Krumnow vom JC Ueckermünde.
Am ersten Wettkampftag der Sumo Europameisterschaften der U 18/U21/U23
und der Männer und Frauen in Krotozyn/Polen erkämpfte der
Deutsche Sumo-Bund seine erste Medaille! In der Altersklasse U18 gingen
in 70 kg die Ueckermünder Sumotori Gustav Krumnow und Konrad Selbt
und in 80 kg Edward Chaykowsky für den DSB an den Start. Trainer
Torsten Scheibler, einst selbst Weltmeister, unterstützte die jungen
Sumotori am Ringrand. Gustav Krumnow siegte gegen Agris Tamjärv
aus Estland und dem Polen Rafal Kralka. Im Einzug ins Finale besiegte
er in einem spannendem Kampf den Bulgaren Rad Doyranliev. Nach einer
stundenlangen Pause mußte er dem Russen Abdula-Zade noch den Vorrang
lassen. Eine Silbermedaille bei den ersten Europameisterschaften ist
ein großer Erfolg für den Jungen Ueckermünder Sumotori.
Konrad Selbt ebenfalls-70kg traf auf den starken Kacper Michalski aus
Polen und den Esten Mattias Roottalu. Edward Chaykowsky -80kg verlor
nach starkem Auftakt gegen Bartosz Baca. In der U 21 kämpften alle
Athleten noch einmal.
Samstag, 23.
April 2016
Fortsetzung der Kämpfe,
Kongress
Der für die Abendstunden angesetzte Kongress wurde von den Teilnehmern,
den Präsidenten der Nationalen Sum-Föderationen als "historisch
bezeichnet". Nach erheblichen Turbulenzen, verursacht durch die
Führung des ehemaligen Präsidenten der EFS, S. Korobko, wurden
nunmehr die Ergebnisse des außerordentlichen Kongresses von Rakvere
(Wesenberg)/Estland bestätigt. Der Präsident der Polnischen
Sumo-Föderation und Ausrichter der Europameisterschaft in Krotoschin,
Pan Dariusz Rozum wurde zum Präsidenten der EFS und ersten Vertreter
der EFS bei der Internationalen Föderation Sumo (IFS) ernannt,
Generalsekretär Riho Rannikmaa wurde in seinem Amt bestätigt.
Neu ist die Einführung des Amtes eines vierten Vizepräsidenten.
Der neue EFS-Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:
Präsident Dariusz
Rozum (Pl)
Generalsekretär Riho Rannikmaa (Eesti)
1. Vizepräsident (Ethics and Education) Gennadi Iwanowitsch
Kaletkin (Ru) (zweiter Vertreter der EFS bei der IFS)
2. Vizepräsident (Marketing) Rukhadze Tengir (Georgia)
3. Vizepräsident (Refereeing) Samir Abdullajew (Azerbaidschan)
4. Vizepräsident (Finances) Oncyn Laszlo (Hungaria)
Sports Director (Bulgaria)
Director Medicine and Anti-Doping-Affairs Dr. Torsten Kastner (Deutschland)
Treasurer Ben Rozen (Israel)
Die neue Satzung wurde einstimmig angenommen. Wegen gravierender Verstöße
gegen die Prinzipien einer demokratischen und transparenten Führung
der EFS wurde Herr Sergeij Korobko aus der EFS ausgeschlossen.
Als neue Mitglieder der EFS wurden Lettland und Israel aufgenommen.
Eine neue Kontrollkommission aus den Vertretern Norwegens, Lettlands
und Litauens wurde gebildet und beauftragt, die Arbeit des Vorstands
zu überwachen.
Die umfangreichen Vorschläge zur Erweiterung und Verbesserung der
Satzung durch den DSB wurden wohlwollend ins Protokoll aufgenommen.
Mit diesem Kongress gelang es dem DSB erstmals, einen Vertreter Deutschlands
im Vorstand der EFS zu positionieren.
Die Ausrichtung der Kadetten-Europameisterschaft 2016 (16. Oktober)
durch den DSB in Brandenburg an der Havel/Deutschland wurde bestätigt.
Sonntag,
den 24. April 2016
Stolz trugen die deutschen Athleten anlässlich der Eröffnungsfeier
zu den Klängen des von den Polen gespielten Defiliermarsches "Preußens
Glanz und Gloria" Schwarz-Rot-Gold durch die schöne Dreifelderhalle
Krotoschins und demonstrierten damit eindrucksvoll, dass Deutschland
ein geachteter und geschätzter Teil der europäischen Sumo-Familie
ist.
Im ersten Kampf stand Fred Köppen dem Georgier Kvirtchishvili gegenüber.
Nach einem schnellen Start drehte der Georgier ein und Fred drehte gegen
die Eindrehrichtung. Beide Athleten fielen auf den Ring und Fred landete
als zweiter. Damit war der erste Kampf gewonnen. Im zweiten Kampf stand
ihm nun der Ukrainische Veresiuk gegenüber. Trotz gutem Start mußte
er sich ihm geschlagen geben. In der Trostrunde konnte er den Ungarn
David Nemes nach einem Blitzstart aus dem Ring schieben. Der Bulgare
Ivan Karakov wartete Fred's Start ab und startete selbst nicht nach
vorn! Damit konnte er den besseren Griff in den Mawashi (Gürtel)
greifen und Fred's Vorwärtsbewegung nutzen. Ein siebenter Platz
steht zu Protokoll und er wird den DSB in der Open Gewichtsklasse noch
einmal gemeinsam mit Thomas Walter vertreten.
Eine kleine Sensation gab es in der Gewichtsklasse bis 85 kg Stiliyan
Georgiev disqualifiziert.
Nicht nur , das der Osnabrücker Phillipp Brinkmann sich souverän
ins Finale kämpfte und stolz sein kann auf seinen starken Auftritt
bei der Europameisterschaft in Krotozyn. Unseren Herzlichen Glückwunsch
auch noch einmal über diese Seite!
Nein erstmals wurde der Bulgare Stiliyan Georgiev wegen seiner Unsportlichkeit
und Unfairness im Sumo Ring bestraft und Disqualifiziert. In seinem
Auftakt Kampf gegen den Ungarn Martin Prim schlug er mit den Fäusten
in dessen Gesicht , so dass die gesamte Halle Pfiff und Buhte. Aber
das reichte noch nicht an Brutalität denn er setzte absichtlich
einen Armschlüssel und kugelte oder brach ihm sogar das Ellenbogengelenk!
Er sollte zum Sieger erklärt werden und da brach ein Nationenzusammenhalt
aus, den es noch nie so gab. Er wurde von der EFS für dieses Event
disqualifiziert!
Julia Dorny erkämpft
den 5. Platz und Stephanie Steinmetz den 7. Platz. In der Gewichtsklasse-73
kg erkämpft Daniela Schmidtsdorf nach starken Kämpfen den
5. Platz. Erste Bronzemedaille für den DSB ist gewonnen!! Kerstin
Schmidtsdorf zeigt in 80kg ihre Klasse! Anika Schulze erkämpft
in der Gewichtsklasse -95 kg den 5. Platz!
Fred Köppen erkämpft sich den 7. Platz in +115kg bei den Sumo
Europameisterschaften.
Im ersten Kampf stand er dem Georgier Kvirtchishvili gegenüber.
Nach einem schnellen Start drehte der Georgier ein und Fred drehte gegen
die Eindrehrichtung. Beide Athleten fielen auf den Ring und Fred landete
als zweiter. Damit war der erste Kampf gewonnen. Im zweiten Kampf stand
ihm nun der Ukrainische Veresiuk gegenüber.
Trotz gutem Start mußte er sich ihm geschlagen geben. In der Trostrunde
konnte er den Ungarn David Nemes nach einem Blitzstart aus dem Ring
schieben. Der Bulgare Ivan Karakov wartete Fred's Start ab und startete
selbst nicht nach vorn! Damit konnte er den besseren Griff in den Mawashi
(Gürtel) greifen und Fred's Vorwärtsbewegung nutzen. Ein siebenter
Platz steht zu Protokoll und er wird den DSB in der Open Gewichtsklasse
noch einmal gemeinsam mit Thomas Walter vertreten.
Der Berliner Thomas Walter mußte im ersten Kampf gleich gegen
den schwersten Ringer des Turniers kämpfen und konnte leider dem
Georgier Tserzsvadze nicht ausweichen. Er verlor diesen Kampf. Leider
verlor der Georgier gegen den Ukrainischen Ringer Sokolovskyi und damit
ist Thomas leider ausgeschieden. Aber er wird in der offenen Klasse
noch einmal an den Start gehen!
DSB Männer
Team
An den Start ging unsere
Männer in der Reihenfolge Johannes Schalygin, Fred Köppen
und Thomas Walter , Ersatz Jan Wabnitz. Im ersten Kampf mussten unsere
Männer gegen Russland an den Start. Johannes Schalygin hat seinen
Einstand im DSB Team gegeben, sein Start war schnell und brachte den
Russen kurzzeitig in die Rückwärtsbewegung, der dann einmal
mehr seine Klasse zeigte und Johannes aus dem Ring schob. Fred startete
zu offensiv und rutschte am Gegner vorbei.
Thomas holte sich nach
gutem Start einen guten Griff am Mawashi, konnte auch gut gegen halten,
mußte sich dann aber doch geschlagen geben. 3:0 für Russland
war das Endergebnis. In der Trostrunde trafen unsere Männer auf
Finnland. Im ersten Kampf stand wieder Johannes im Ring und schaffte
es, den Finnen nach einem starken Start bis an den Ring zu bewegen.
Leider konnte sich der Finne aus dieser Situation retten und nutzte
seine Beweglichkeit und zwang Johannes aus dem Ring. Fred erwischte
einen guten Start und drängte mit gutem Griff den Finnen bis zum
Ringende, aber der Abschluss gelang nicht. Der Finne konnte den Griff
lösen und es folgten tsupari um den Gegner aus dem Gleichgewicht
zu bringen und zum raustreten zu zwingen. Thomas startete und mußte
sich ebenfalls geschlagen geben. Die Endergebnisse hören sich immer
so hoch an, aber Sekunden entscheiden über Sieg oder Niederlage
der Kämpfer.
Die Siegerehrung - hier bezog die deutsche Damen-Mannschaft das Bronze-Treppchen
- war der krönende Abschluss eines genialen Turniers im polnischen
Krotoszyn.
Athleten und Offizielle erreichten viel für den deutschen Sumo-Sport.
Auch im Namen des Vorstands des DSB sei den Ausrichtern des Turniers
unter Leitung von EFS-Präsident Dariusz Rozum, den teilnehmenmden
Athleten und den Mitgliedern des DSB-Vorstands auf das Herzlichste gedankt.
Jeder gab an seinem Platz alles und trug seinen Teil dazu bei, dass
sich eine rundum glückliche DSB-Truppe auf den Heimweg nach Deutschland
machen konnte. Danke an Autohaus MOTHOR und Taxiunternehmen Huth für
die Bereitstellung der Kleinbusse. Alle sind gesund und munter wieder
zu Haus gelandet. Um 04.30 Uhr war die letzte aus unserem Team im Bett
und ab 6.00 Uhr wieder im Dienst der Polizei. Ich danke allen Sportlern
und Funktionären für ihren sagenhaften Einsatz. Jeder hat
in seinem Bereich großartiges bei den Europameisterschaften geleistet.
Ich bin stolz auf Euch, wir sind auf dem richtigen Weg.