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Erika geht’s nicht so gut
Erikas Steinbachs neuestes Stück aus dem Tollhaus

B. St. Fjøllfross
Jetzt dreht sie durch. Spätestens jetzt können wir Erika Steinbach beim besten Willen nicht mehr als zurechnungsfähig betrachten. „Die NAZIS waren eine linke Partei. Vergessen? NationalSOZIALISTISCHE deutsche ARBEITERPARTEI". Diese Ungeheuerlichkeit trompetet eine CDU-Bundestagsabgeordnete auf Twitter heraus. Nicht genug damit, dass sich die rasende Erika in der Vergangenheit zum Leidwesen der deutsch-polnischen Aussöhnung als das deutsche Pendant zu den völlig inakzeptablen Kaczyński-Brüdern profilierte – jetzt erstreckt sich ihr geistesgestörter Furor auch schon auf das Inland. Ist die Frau eigentlich noch zu retten? Mit der Bundes-FDP am Hacken hat es die von der Krise und den europäischen Maladitäten schon bis an die Grenzen der Belastbarkeit geforderte CDU schon schwer genug und jetzt macht dieses vergessen geglaubte Relikt aus den frühen Fünfzigern mit einer neuerlichen Provokation aberwitzigen Ausmaßes von sich reden. Das Dolle ist, Frau Steinbach hatte diesen Satz gezielt als Provokation angelegt. Sie hätte damit zum Ausdruck bringen wollen, dass „jede Form von Extremismus“indiskutabel“ sei. Jawohl, Frau Erika Steinbach, jawohl! Jede Form! Auch die der extremen Dummfrechheit!
Dass die Kommunisten keine Waisenknaben waren, braucht dem Preußischen Landboten niemand zu erzählen. Dass sich einige systemimmanente Parallelen zum Nationalsozialismus ziehen lassen, das sei unbestritten: Man besehe sich den Umgang mit missliebigen Personen, die Systemsprache, die verlogene Propaganda, die diktatorische Herrschaftsform, und der noch verrücktere Versuch, diese wissenschaftlich zu legitimieren. Die Steinbach'sche Herleitung aber, aus einer der größten Lügen der Nationalsozialismus, mir der die Arbeiterklasse der Weimarer Republik gezielt als Stimmvieh und Mitläuferherde geködert werden sollte, der eigenen Parteibezeichnung nämlich, zu folgern, es hätte sich um eine linke Partei gehandelt, ist an Idiotie kaum noch zu überbieten. Das allein würde rechtfertigen, die Frau psychiatrisch auf ihren Geisteszustand zu untersuchen und ihr in jedem Falle das Bundestagsmandat abzuerkennen. Der deutsche Souverän, das deutsche Volk, bedient sich des Bundestages als unmittelbares Machtinstrument. Weder Volk noch Volksvertretung können sich daher Personalien leisten, bei denen der Vollbesitz der geistigen Kräfte ernsthaft zur Disposition zu stehen scheint.
Wenn in den südlichen Ländern die ein oder andere barbusige Schönheit, von notgeilen, männlichen Nackten Affen getragen, versucht, für eine „Partei“ das nationale Parlament zu entern, die sich die Befreiung von Pornographie und Nudismus aus den Klauen staatlicher Restriktion auf die Fahnen geschrieben hat, dann mag das mit einem heiteren Lächeln quittiert werden. Das sorgt höchstens im Vatikan und einigen europäischen Provinzdörfern für Aufregung. Das dumme Gesülz einer Frau Steinbach aber wird in ganz Europa wahrgenommen und hat schon zu mehr als nur einem politischen Scherbenhaufen geführt. Wir wollen und wir können das nicht mehr ertragen.
Wer immer auf dem insuffizientesten und farblosesten Außenminister herumreitet, den Deutschland beiderseits der Mauer seit Jahrzehnten hatte, der möge dessen gewahr werden, dass das Land noch ganz andere personelle Minenfelder zu entschärfen hat. Um Guido Westerwelle ist es seit der Selbst-Marginalisierung der Liberalen erstaunlich ruhig geworden, sehr zum beiderseitigen Vorteil, sprich sowohl zu Westerwelles als auch zu dem der Nation. Welcher Herkules aber bringt die Nemëische Erika endlich zur Räson? Ist die Frau denn nicht zu bändigen. muss sie denn jetzt auch noch aller Welt demonstrieren, dass die Mikrobe des deutschen Verblödungswahns nunmehr die Blut-Hirn-Schranke zum Berliner Reichstag überwunden hat?
Es entzieht sich der Kenntnis des Preußischen Landboten, ob der ultrarechten Szene nach dieser Äußerung einer Frau, welche bekannt dafür ist, dass sie nationalsozialistische Verbrechen schon mal kernig relativiert, nunmehr nach Lachen oder Weinen zumute ist. Wenn ihr die Nazis gratulieren, dann Vorsicht, Frau Steinbach! Ein Blumenstrauß vom braunbehemdeten Vertreter einer „linksradikalen“ Partei überreicht zu bekommen käme ja wohl der kompletten Demontage des Selbstverständnisses einer Erika Steinbach gleich. Das wiederum hätte auch für den kühlen Norden etwas durchaus Erheiterndes.

21. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2009
04.02.2012