Baaks
Winternebel auf dem See Horch! Der Erpel ruft nach seiner Ente. |
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Zum Krallen der Kater sich aufreckt an der flüsternden Kiefer. |
Quälender Hunger lustlos kaut der Kater Am Grashalm. |
Die Tränen im Auge des halblahmen Katers getrocknet vom Wind und vom tröstenden Issa. |
In den Pfötchen der Käse wie glücklich funkeln die Äuglein der Ratte. |
Satt und zufrieden der Kater die Pfote leckt in der wärmenden Sonne. |
Welch Brennen im Leib verzweifelt leckt der Kater sein Bäuchlein. |
Mond und Kater - Sie teilen beide den Kirschbaum zum Schlafen.... |
Kalter Nebel - kaum zu erkennen am Ufer Die Weide. |
Im Schlaf des Katers Ohren wackeln, ob er wohl träumt Vom leisen Knuspern der Ratte? |
Betörender Duft blinzelnd beschnüffelt der Kater den Flieder. |
Von Südwest so ein Sturm! Mühsam kämpft die alte Elster. |
Frühlingsnacht - Auf den Wellen des Flusses Die schmale Sichel des Mondes reitet. |
Winternacht - Raureif liegt Auf dem Herzen des Kriegers. |
Nur noch die Bäume am Wegrand Mich noch erinnern an die Tage der Jugend. |
Mond! Mond! Hilf mir beim Mausen! jammert kläglich der hungrige Kater. |
Stille im Dorf - Leise klappern läßt der Wind die alte Stalltür. |
Eisige Schneefahnen der Wind über die Felder jagt. Ach, kleiner Kater - wie Du zitterst. |
Wie ein Lächeln Dein Glitzern die Seele umspielt Verzauberter See im Norden! |
Wellen Der Wind über die Wiesen haucht Inmitten - der schwarze Kater. |
Hoppelratte - vier rosa Pfötchen mein Herz verzaubern. |
Ein freundlicher Himmel ins Herz mir lacht Durch die stürmischen Kronen Der Kiefern. Mi-Chi |
Der Südwind bläst – Unterm alten Steg Die Wellen schmatzen. |
So ein Wolkenbruch – Regenfahnen der Sommerwind Über den Waldsee jagt. |
Sommerglut – Selbst die Schnecke schwitzt In ihrem Häuschen. |
Wintermorgen – Am Horizont die Sonne – So groß, so fern, so kalt. |
Es regnet und regnet, Selbst die Tulpen lassen Die Köpfchen hängen. |
Der Tautropfen am Grashalm, Zwischen den Wolken der kleine Stern – Stille- Mi-Shi |
Das Zirpen der Grillen Mich vergessen läßt Den Kummer des Tages. |
So viele Jahre – Und noch immer gurrt Vom Dach die Taube. |
Septembermorgen – Wie ein Stein so grau Der See – im Regen. |
Am Tag nach dem Sturm – Vergebens mein Ohr lauscht Nach dem vertrauten Quaken der Frösche. |
Morgen im Herbst – Wie Schatten die Weiden Im dichten Nebel. |
Eine milchige Wand – Im Nebel versunken Der See von Werder. |
In den Wipfeln am Hang die Regenwolken – Sie schlafen noch An diesem diesigen Morgen. |
Goldgelber Ahorn im Herbstwind Der Kater maunzt Und leckt sich das Pfötchen. |
Sturmregen bläst – Wildrosen und Efeu Die schiefe Mauer beschützen. |
Die Alte Frau Ihr Brot verfüttert An die gakelnden Gänse der Havel. |
Licht und Farben Ganz berauscht mein Auge Durch den Herbstwald gaukelt. |
Im Dämmer des Morgens Die Weide am Feldrand Den Tag erwartet. |
Ach Gott – Wie tief das Hoftor hängt, Des Katers Bauch den Torweg fegt. |
Abendlicht – Der Herbstwald erglüht, Geküßt von der sinkenden Sonne. |
Morgendunst über dem See Am fernen Ufer Die Hügel zu Schemen verblassen. |
Frühling – Auf Arkadiens Wiesen Am Grashalm die Spinne lauert. |
Einzig die Türme der Kirche noch Aus dem Nebel ragen Über dem See von Werder. |
Herbstlaub im Regen – Im RyoAn Die Seele schlummert. (RyoAnJin- Garten und Tempel der alten Kaiserstadt Kyoto) |
Durch den bunten Herbstwald Der Regen prasselt Kälte und Schönheit zugleich. |
Zaghaft Des Katers Pfote dippt, Nach dem treibenden Herbstblatt. |
Herbststurm – Windfahnen über dem See, Ein einsames Segel. |
Nach einem Jahr ich Dich wiederseh’ Kleiner Bach Durchs kahle Geäst der Eiche. |
Novembermorgen – Durch den kalten Regen Traurig der halblahme Kater humpelt. |
Winterlandschaft, erstarrt im Schnee Ob sie wohl friert, Die stolze Kiefer? |
Verfallenes Haus – Was für Tage ihr wohl gesehen habt, Ihr leeren Fenster. |
Herbstnacht – Vom Milchtopf verscheucht Hat den Kater der junge Rivale. |
Morgenröte – Wie jung er noch ist, der kalte Wintertag. |
Am Fluß im Lichte des Vollmonds – Wie glitzerndes Blei Die Wellen schimmern. |
Wie mein Herz sich sehnt Nach dem flirrenden Ahorn Im Herbstwind. |
Schaumkronen blitzen – Der Wintersturm die Wogen türmt Auf dem düsteren Wannsee. |
Nach dem Regen Der Wald wie Spinnweb blitzt An diesem Frühjahrsmorgen. |
Unter der Weide im Regen Der Kater kauert So einsam – so traurig. |
Frühlingsmorgen – Auf dem Wasser der Havel Tausend Sterne funkeln. |
Der Stern dort am Himmel Leuchtet nur Dir, Kleiner streunender* Kater. (*geschundener) |
Du schöner See – So fahl siehst Du aus – Willst Du mir heute nichts erzählen? |
Sonnenaufgang – Am hohen Himmel die Wolken Zu glüh’n beginnen. |
Teeschale und Kirschblüte,
das Katana, Wie schlicht sie sind - wie schön! Chawan, sakura, (namite)
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Der Herbstfluß im Regen, kleine Kreise auf dem Wasser die sich verlier’n. |
Tau am Grashalm – So jung noch der Tag, Wie bald schon wird’s Abend sein. |
Zwischen den Gleisen der Unrat Und doch schleppt ein Mäuschen Futter Zum Nachwuchs. |
Septembersturm – Doch deine Augen schenken Glück, Kleine Gefährtin. an die Dame Nezumi-Korajiyo san |
Still – das Meer an diesem Abend, Der Herbstfluß verliert sich In seinen Weiten. |
In der Ferne die Berge, |
Zum Astloch heraus Die Maus das Schnäuzchen steckt Mit zitterndem Barthaar. |
Du schmatzt und schmatzt |
Eins mit dem Himmel bist Du nun Geliebter See. Es schneit und schneit. |
Ihr teilt euch das Grau - Du und der Himmel... Doch dich zier'n kräuselnde Wellen. |
Der graue Himmel In Gedanken an eine Große, kleine Dame, eine wahre Tochter Gottes! |
Rauschen der Blätter im Herbstwind Kleine Dame, Dein Herz meine Heimat war. |
Auf dem Yodo-Fluß an die Dame Nezumi Korajiyo san |
Der Himmel küßt Dich, Geliebter See. Und Du – lächelst mich an… |
Schläfst du fest, kleine Ratte? Der Kater wacht An deinem Nestchen. |
Blaßblau trägst du heut Geliebter See Wer wäre schöner als du? |
Ein Zauberspiegel bist du Schönster See An diesem stillen Abend. |
Der See und der Reiher tragen beide einen Mantel aus Regen. |
Eine Decke aus Nebel Der See aber gähnt, dreht sich um Und schläft weiter. |
Nur hier und da ein Wellenschlag, schläfst du noch – schöner See von Werder? |
Auf dem Eis die Pfütze Ein Silbernes Auge Gen Himmel blinzelt. |
Frostige Leere atmet der Stall Fort ist das Schwein Mein Herz aber weint. Mi-Shi |
Sturmwind im Herbst Ein verlorenes Blatt Durch den Abend taumelt. |
Frühlingsmorgen kein Spiegel malt meine Seele wie du schönster See. |
Unter flirrendem Bambus Das Leben ich nur Verlassen möchte. Mi-Shi |
Gerad’ durchs Herz hindurch Mir dieser Bambus wächst Am linden Frühlingsmorgen. |
Schaumgeweißt der See im Frühling Doch zu mir trägt der Wind Den Duft des Flieders. |
Blühende Wiese - gelb in grün |
„Herzlich willkommen…“ zirpt die Zikade vom Laubdach des Hoftors. |
Schneegestöber in dunkler Nacht für Hime* Ola san |
Selbst der Mond |
Frühlingssonne – Sich wälzend schnüffelt am Krokus Der streunende Kater. |
Graue Stille am See. |
Im grauen Dämmer das Feld - eins werden lässt der Schnee Himmel und Erde. |
Trauer und Schönheit vergehen wie Du, kleine Kirschblüte am Frühjahrsmorgen. |
"Geh' nicht, bleib hier", |
Rot und golden |
Kleiner Kirchturm hinter den Weiden |
Die Frau und der Kater – Wie eine Faust Zerdrückt der Schmerz die Seele. |
Kahles Geäst im Regen – Missmutig äugt selbst die Krähe Und krächzt. |
Der alte Mann – Sein kleiner Kater - Umfangen von wortloser Liebe. |
Wie schön er sang – der Star! Doch wie kommt nun vom Kirschbaum Der Kater? |
Wie du sitzt und dich putzt – Pass auf kleine Ratte, Vergiss nicht die Eule! |
Wiesengras – Der Kater frisst – und würgt – Und kotzt. |
In die Sonne blinzelt der Kater, besungen wird er – er weiß es – Von Issa. |
Wie kalt es noch ist! Protestierend ruft nach dem Frühling Die Amsel. |
Der Schwanz des Katers – Wie traurig klemmt er Zwischen den Läufen. |
Kalter Wind in den Bäumen Kaum ahnt man der Ratte Schnäuzchen Im wärmenden Nest. |
Frühlingsluft- Warmer Wind trägt durchs off’ne Fenster Das Maunzen des Katers. |
Welch ein Regen – Vom Schnäuzchen tropft das Wasser Dem Kater. |
Lachs und Krabben – Wie aufgeregt maunzt der Kater Und bettelt. |
Die Weide über dem Fluss – |
Renn, kleiner Kater, renn! Ein Gewitter stürmt über Plaue. |
Morgensonne über dem Dorf, So lustig quiekt das Ferkel Im Koben. |
Wühl Du nur, Ferkel, Quiek nur, aber erschrick nicht Den schlafenden Kater. |
Eingeknickt das Pfötchen liegt Unterm Ohr des Schlafenden Katers. |
Traumzeit – Wie mutig reitet auf Frauchens Schultern Die kleine Ratte. |
Frühlingsmorgen – Über den Havelfluss Der Westwind die Wellen peitscht. |
Durch die Fliederhecke Der Kater trottet Auf dem Weg nach der Hauptstadt. |
Sommerregen - Den wilden Rossen gleich Die Wolken über den Himmel flieh’n. |
Du einsame Wolke über der Havel, Der Hügel – sieh nur – leistet dir Gesellschaft. |
Sommergewitter – Silbern flirren die Blätter der Espen Im Sturmwind. |
Sommerglut – Im fernen Dunst das Weichbild der Stadt Den Augen entschwindet. |
Du toter Kater am Wegrand – Verzweifelt beschnüffelt die Ratte* Dein Pfötchen. |
„Freund! Kater! – so maunz’ doch!“
- Quietscht vor Schmerz Die arme Ratte. |
Sommerabend Wie von Schischkin gemalt Die Kiefern leuchten. |
Am Waldsee das Schilf Vom Ostwind gewiegt – Ich seh’ es – und lebe! |
Birken und Kiefern – Wie das Herz mir jubelt Trotz beißender Kälte. |
Des Sees Wellen, Farbenspiele, Die geschundene Seele trösten. |
Im kalten Nebel Dein Gesicht entschwindet Geliebter See von Werder. |
Osterfest – Kirschblüten rieseln vom Baum Aufs Fell des schlafenden Katers. |
Durch das Laub der Bäume Seh’ ich dein Blau – Du herrlicher See von Werder. |
Geliebtes Weib – Die Schuld, Dein Leid, Dein Tod. Welch rasende Verzweiflung! Mi-Shi |
Im kalten Nebel |
Tiefer Schnee - wohin der Blick reicht, |
Meiner Sehnsucht folgend weiße Wolken treiben am Frühlingshimmel. |
Auf dem Reisfeld die Fluten – Wohin nur Soll die Lerche sich setzen? Mi-Shi |
Ja, plust're dich auf, |
Der Frühnebel weicht, blau und weiß trägt sich der See am Frühlingsmorgen. |
Wuff! Wuff! bellt der Hund, ungerührt die Ente schläft am schilfigen Ufer. |
Reiher und Angler missmutige Blicke kreuzen im Abendlicht. |
Euer Bild verblasst, schöner See, kleiner Kater, - welche Traurigkeit! |
Du schönster See - der ferne Kahn erst deine Größe erahnen läßt. |
Im Dufte des Frühlings |
Die Narbe im Gras |
Die Pflaumenblüte |
Der Abdruck im Schnee, |
Das Jahr geht zu Ende. |
Stahlgrau liegt der See, |
Kühler Tau auf den Wiesen, |
In der Ferne verliert sich Dein Ufer |
Zieh nicht dein Schwert im dunklen Wald |
Frühlingsmorgen, |
Dem kalten Winter trotzt du, |
Du Kornblume am Wegrand, 12. Juno 2021 |
Nicht nur die Hummel 08. August 2021 |
Winternebel auf dem See 16. September 2022 |
Auf dem einsamen Blütenblatt 16. September 2022 |
Der müde Kater streckt sich 16. September 2022 |
"Das ist der Abschied ..." 09. Oktober 2024 |
Wütende Wellen |
* Version A: ~ der Baaks; (geht
auf den Kater zurück, der unmittelbar vor Mi-Chi auf der Radelandstraße
zu Spandau von
einem Automobil erfasst wurde und in den Händen des Mi-Chi verstarb. Es
war ein schwarz-weißer Prachtbursche. Seine Äuglein
wurden weit und lichtstarr und sein Herzchen flog in den letzten Zügen
dem Tode zu).
** Im Angedenken an Herrn Moritz T. Hübner, eine Große Seele
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2003