DIE HAIKUS DES
KOBAYASHI YATARO
genannt
小林 一茶, 小林 信之, 小林 弥太郎
Kobayashi Issa, Kobayashi Noboyuki, Kobayashi
Yatarō
aus dem Dorf Kashiwabara in Shinano, Provinz Nagano
(1763-1827)
Diese Auswahl enthält 257 Haikus Issas, das sind nicht ganz neun Prozent seines lyrischen Gesamtschaffens. Mit Sternchen versehene Haikus sind doppelt dargestellt. Ihre verschiedene Interpretation und Übersetzung sind sehr interessant, weil sie aufzeigen, wie unterschiedlich man sich ein und demselben Haiku zu nähern vermag. Von mir stärker hervorgehobene Haikus sind mitr persönlich besonders wertvoll.
Akinokawa Michi
Paß auf, Heuschreck dass du mir nicht den Tau in Scherben trampelst. |
Die letzten Nicht aufgefreßnen Gänse Schreien im Frühlingsregen. |
Im Frühlingsregen Gähnt sie lang und breit Das schöne Mädchen. |
Neujahr. Glückwunschzeit. Das Übliche für mich – das Ist mein Fest. |
Ein heller Wintermorgen. Die Holzkohle ist guter Laune, knackt und sprüht. |
Der Weidenbaum am Tor – Ich ging hinein und teilte Mit meinem Kopf die Zweige... |
Sogar mein Schatten Ist durch und durch gesund An diesem Frühlingstag. |
Sogar mein Schatten Ist munter und kerngesund Am Frühlingsmorgen! |
Die Katze hat geschlafen: Sie streckt sich, gähnt und geht Auf Liebe aus. |
Aus tiefem Dunkel In tiefes Dunkel gehen Verliebte Katzen. |
Der Schnee ist geschmolzen: Das Dorf läuft über Von Kindern. |
Magerer Laubfrosch, laß dich nicht unterkriegen! Sieh, ich stehe dir bei: Issa. |
Herbstnacht – Das Loch in der Tür Spielt Flöte. |
Stiehl diesen, sagt das Mondlicht, diesen Pflaumenblütenzweig. |
Er hat den hohen Herren Vom Pferde steigen lassen, der Kirschblütenzweig. |
Unter dem Sommermond Besuchen sie die Gräber und Genießen die Kühle. |
Der Berg auf dem Wege Nach Shimano – welch eine Last in der Hitze! |
Ein warmes Bad, ein Gebet zu Buddha – ein Kirschblütenzweig. |
Straßenpredigt – Auch das Mönchsgelaber gehört Zur Mittagsstille. |
Arm wie ihr seid, meine Hausgötter – Geht nur, geht mit den anderen Zum Götterfest! |
Man gratuliere mir! Auch dieses Jahr haben Die Mücken mich gebissen. |
Der Bauer, beim Rübenziehen, zeigt den Weg mit einer Rübe. |
Aus dem Wege, Spatz, aus dem Weg! Herr Pferd kommt! |
Herbststurm, Ein Hurenhaus. Fünf Groschen für einmal. |
Im Frühlingswinde Schlappt doch ein Mäuschen Wasser Am Flusse Sumida. |
Du, alter Kater, geh rasch, ja geh nur schleunigst, die Gattin ruft dich! |
Von diesem Tag an Da seid ihr Japans Gänse: Nun schlaft in Frieden!* |
Der Frühling fängt an Und erneut kehrt Dummheit Auf Dummheit zurück. |
Es kam ganz leise Bei Mann und Frau zum Alltag Ein Neujahrslächeln – |
Als Kronjuwelen Zum Jahresanfang wieder – Die alten Läuse! |
Wildgänse, von jetzt an seid ihr Gänse Japans. Schlaft in Frieden! |
Er klebt wie Butter An allem, dieser Frühlingsschnee! |
Auch auf der kleinsten Insel Hat der Bauer im Feld Über sich seine Lerche. |
Die Nachtigall, während sie singt, beäugt mein Haus. O je. |
Mond und Blumen, ach – Neunundvierzig Jahre Umhergegangen und die Zeit vertan. |
An einem Abend im Herbst Ist es nicht leicht, ein Mensch zu sein. |
So alt bin ich schon, daß ich mich schäme vor der Vogelscheuche. |
Der Diener, ein bisschen dumm: Er schippt auch den Schnee Des Nachbarn. |
Vom Berg der Bauer Die Hacke als Kissen nimmt: Es singt die Lerche! |
Bell, sag ich, bell! Der Hund hilft mit Das Jahr zu Ende bringen. |
Ob Pflaumen blühten, Ob Nachtigallen schlugen Allein war ich doch. |
Sogar am Grabe des alten Räubers wuchert Das Gras des Sommers. |
So hat mein Vater schon Die Berge gesehen, eingeschneit, allein. |
Der Wirt hatte gefragt, ich nickte, er schrieb’s ins Buch: Allein. Die Winternacht. |
Aus der Klause kommt Eine zahnlose Stimme: „Das Glück ist innen...“ |
Wie wunderschön doch Im Loch der Tür aus Papier Der Strom des Himmels. |
Zur Nacht im Herbste Das kleine Loch im Fenster Mir Flöte spielte.* |
Die Nebeltage Sind ohne Zweifel Göttern Sogar langweilig. |
Grad heute morgen Fiel leise und ganz heimlich Das erste Blatt ab. |
Ich hab nichts weiter Als meine Seelenruhe: O welche Kühle! |
Wo bei dem Regen Sie wohl noch hingehen will, die Weinbergschnecke? |
Zur Deutzienblüte Im hellen Glanz des Wassers Die Frösche quaken. |
Dem Ruf des Kuckucks Der Bettler auf der Brücke Sogar gelauscht hat. |
Am Blumenkübel Der Falter lauschte sogar Dem Lied des Schicksals. |
Im Heimatdorfe Die Pferde selbst zu Neujahr Gesichter machen. |
Dem kalten Winde Dort völlig hingegeben, Am Grab die Kiefer. |
Eine Schwalbe Flog aus der Nase auf Des großen Buddha. |
Das Riedgras sinkt. Das Auge sieht Die Kälte wachsen. |
Die kleinen Kätzchen Schon Verstecken spielen In Süßkleeblättern. |
Zur Dämmerstunde Ein Spatzenkind schilpt Dort in der Kiefer. |
Im Sommerregen, vom Bambus eingeklemmt liegt das Dorf der Heimat. |
Er sieht mich an, der Frosch – Aber was macht er Für ein Gesicht? |
Ein kleines Mädchen Lehrt seine Katze tanzen Im Frühlingsregen. |
Auch wohlwollend betrachtet: Das Gesicht im Spiegel Zeigt kalte Züge. |
Dem Wind der Kiefer lauscht völlig hingegeben Der alte Teichfrosch. |
Als mein Vertreter Im ersten Brunnenwasser Der Spatz sich badet. |
Am Pflaumenbaume In voller Seelenruhe Die grünen Blätter. |
Sogar beim Lachen macht sich das Mädchen Sorgen Um seine Linie. |
Obwohl kein Buddha steht doch so selbstvergessen die alte Kiefer. |
Zu dieser Stimme Führt seinen einen Tanz auf Der Frosch mit Quaken. |
Wenn man älter wird, sind längere Tage sogar etwas zum Weinen. |
Das jüngste Kind, ach, Beim Grab ans Ahnengrab doch Den Besen mitschleppt. |
Mein ganzer Frühling: Nun zu dem einen Bambus Der Weidenzweig noch. |
All die verschiedenen, so schwierigen Namen, ach, Der Frühlingsgräser. |
Ein großer Glühwurm Mit leichtem Schaukeln flackernd An mir vorbeischwebt. |
In aller Ruhe Blickt auf die Berge dort hin Die Feuerkröte. |
Kahler Herbst. Nur die Wand nimmt Anteil An meiner Klage. |
Vom schlafenden Säugling Hält die Vogelscheuche Den Wind ab. |
Im Pflaumenbaume Den Schnabel öffnen Spätzchen: Ein Ruf zu Buddha. |
Wie der Nebel sie auch Verklärt – meine Heimat sieht Erbärmlich aus. |
Sie hat mich erblickt Und macht ein saures Gesicht Die alte Kröte.* |
Im Haufen Kinder Ermattet und tief erchöpft Der junge Sperling. |
Die Wolken niedrig Und Abend für Abend, ach, Das Weidenblatt fällt. |
Ein Zug von Segeln So nach und nach dort aufsteigt: Die Haufenwolken. |
He, Weinbergschnecke, erklimm so nach und nach nun den Fujiyama.* |
Ja, Schnecke, besteige den Fuji, aber langsam, langsam! |
Ach, diese Kühle, sie ist zum Paradiese die Eingangspforte. |
Mit leisem Rascheln Der Frühling scheidet, hör nur, im Gras am Feldrain. |
Nutzloses Gras selbst Ist Halm für Halm erblüht nun Zur Neumondsichel. |
Ins Blatt des Lattichs Mit leichtem Knall ein Loch riß Die Sommerhitze. |
Die letzte Güte Ist letzte Schönheit doch auch Der Klatschmohnblüte. |
Die Loosblätter Der Tau von dieser Welt doch Ganz leicht gebeugt hat. |
Auf mir wird auch bald Zum vollen Blühen kommen – Des Mooses Blüte. |
Das Blesshuhn ruckte Und in dem Rhythmus eilen, Sieh nur, die Wolken! |
So klar der Abend Und aufgereiht im Hellblau Des Herbstes Berge. |
Zum ersten Schneien So laut der Unglücksrabe Ins Mondlicht krächzte. |
Ein Rebhuhn flog auf Und der Mann fuhr zusammen Auf dürrer Heide. |
Ein Tempeltanz nachts: Es stiebt ins Feuer hinein Das rote Herbstlaub. |
„Wuff, wuff! Nun geh doch! Los, geh!“ sogar der Hund blafft Zum Jahreabschied. |
Selbst an der Glocke Der Grünspan ist nichts weiter – Als bittere Kälte. |
An einem Schneetag Von Leuten aus der Heimat So kühl empfangen. |
Das dürre Schilfgras: „Von alters hauste hier, ha, Die alte Hexe!“ |
Der Tau fällt ab nun: „Mit dieser schmutzigen Welt Ich nichts zu tun hab.“ |
Für eine Weile Der See bis an den Rand voll Vom Feuerwerke. |
Am Flusse dort oben Das Dorf für einen Lidschlag Im Feuerwerke. |
Glutheiß der Mittag Und vom Pirol am Buch nun Auch nicht ein Laut mehr. |
Der erste Schnee schon Verdammt, verdammt doch noch mal Am späten Abend! |
Zum Wintermondlicht Das vergebliche Rufen Des blinden Knaben. |
Oh, Graugans, Graugans Vor wie viel Jahren gingst du Zuerst auf Reisen? |
Am Neujahrstag selbst Steht dort doch unverändert Der Lumpensammler! |
Voreilig glaubt man, Das Rot des Abends käme: Es ist das Herbstlaub. |
Ein Buntspecht auch noch Bei Sonnenuntergang hängt Im roten Herbstlaub. |
Das Roß der Schlachten Im Stehen eingeschlafen In Kakeblüten. |
Die Feldheuschrecke Im Bauch der Vogelscheuche Gerufen hat heut! |
Das Roß der Schlachten Dort ganz allein zurückkommt: Vom Baum das Blatt fällt. |
Dem Herbst, der scheidet, das Pampasgras noch zuwinkt: „Leb wohl, lebe wohl!“ |
Wenn ich einst sterbe, so sei am Grabe Wächter vom Feld die Grille. |
Die Kreuzwegpredigt War auch ein Kauderwelsch nur In all der Stille. |
Vom Neujahrshimmel Als Glückwunsch leichter Schnee doch Herniederrieselt! |
In großer Eile Der Falter zutage trat Mein Geld zu hüten. |
Als ob es nichts sei, nun im Dezembermondlicht die alten Ulmen! |
„Der Schnee, er schmilzt nun, er schmilzt, er schmilzt nun“, so gurrt vom Baum die Taube. |
Der Zaunkönig dort Im Durchschlupf des Hundes doch Ganz rasch entwischte. |
Erschlag sie doch nicht: Sieh, wie die Fliege die Hände, wie sie die Füße ringt. |
Die Winterbäume Von alten, alten Zeiten Ein Widerhall sind. |
Selbst vor dem Brunnen Hat doch ein Schloß gehängt nun – Die Winterkälte! |
Vorm hintern Fenster Der Regen laufend trommelt Auf Pampasgräser. |
Sei es, wie es will, Mein Herr, ergeben Sie sich Ins Jahresende! |
Der alte Hofhund Macht sich als erster nun auf Zum Gang ans Ahnengrab. |
Wenn kurz die Nächte Des Hirsches Antlitz auftaucht Dort in der Hecke. |
Im Weltgetriebe Auch so ein kleiner Vogel Sein Nest sich baute. |
Zum Neujahrshimmel Die Begleitmusik machen Wie einst die Spatzen. |
In aller Eile Im Flug ins Feuer hinein Die Hagelschloßen. |
Das Schilfgras welkt hin: Das Kälterwerden lässt sich Mit Augen sehen. |
Der wilde Wein selbst Am Fenster ein Gesicht zieht Bei dieser Hitze! |
Vom weißen Berge Der Schnee mit hellem Glitzern: Oh, diese Hitze! |
In vollem Glanze Ruht dort die Morgensonne Auf all den Astern. |
Mit welchem Ernst mich Die Uferschnepfe ansah Am späten Abend. |
Kleines Spatzenkind Rasch aus dem Weg, aus dem Weg, Ein Hengst geht doch durch. |
Der Rettichzieher Den Weg mit einem Rettich Zu zeigen pflegt. |
Mein Frühling aber Das allerhöchste Glück, ach, die Pflaumenblüte! |
Die Welt des Menschen Sogar den Mond zu plagen, sich doch herausnimmt. |
An jedem Morgen Sogar die Nachtigall singt Zu ihrer Übung! |
Und nun auch das noch: Als Blitz aus heiterem Himmel Der Ruf des Kuckucks! |
Im Heimatdorfe Hat sich vernehmen lassen Der Ruf der Lärche! |
Die alte Heimat, als ich ihr nahte, rührte – durch Rosenblüten. |
Am Maulbeerbaume Nun Morgen für Morgen schon Die ersten Blätter. |
Zum Zeitvertreibe Viel leeres Stroh noch klopfen Im Sommermondschein. |
Beim Fall des Regens Noch jemand dort zurückblieb Im Blütenschatten. |
Dem Flurenbuddha Das rosarote Käppchen Die Pflaumenblüte. |
Im jungen Grase Ich und die Spatzenkinder Nichts als nur spielen. |
Die Spatzenkinder Auf Buddhas Schultern rufen Auf ihre Weise. |
Auf solchem Labkraut Ein solcher Schmetterling doch Geboren wurde! |
Wie ganz von selber Sogar das Haupt sich senkte Vor Bauernrosen. |
Im schönsten Vollmond Steht da, als sei es gar nichts, Die Vogelscheuche! |
Das kleine Fohlen Streckt doch das Maul heraus Aus Irisblüten. |
Die Ackerwinde Preßt um den Grashalm sich nur, um aufzusteigen. |
Mit leichtem Schaukeln Fliegt nachts der Glühwurm eilends zum alten Teetopf. |
Trotz Donnergrollen Versammeln sich zum Wettkampf Dort die Fasanen. |
Der Ostwind weht lau Und auf den Deichrand legt nun Der Hund das Kinn hin. |
Es fliegt der Falter Zum Grün des Kirschbaums auch nur Am Seil des Innern. (?) |
In meiner Klause Vom Rübsen das Keimblatt ist – Mir Blütenfrühling. |
Zum Heimatdorfe Kommt stracks hereingeströmt Der Strom des Himmels. |
Zur Entengrütze Ein schwarzer, kleiner Falter Dort schaukelt, gaukelt. |
Die fernen Berge
|
Als Muschelschale Kommt aus den Bergen heraus Der Mond des Herbstes! |
Der Weggefährte War nur die Pferdebremse Und niemand weiter. |
In Ackerwinden Wohnt nun bereits seit langem Des nachts der Mondschein. |
Wenn ich einst sterbe, so ruf an diesem Tage, Du, grauer Kuckuck. |
Nach solchem Regen Wie immer unausweichlich Die Kuckucksrufe. |
Zum Klang der Glocke Und Ruf der Wasservögel Die Nacht herabsinkt. |
Der schönste Drachen Wat in die Luft gestiegen Vorm Haus des Bettlers. |
Der Regenschauer – Ob er wohl glücklich machte Die Weinbergschnecke? |
Der erste Schnee hängt Als leichter, weicher Flaum mir Im Backenbarte. |
Dem großen Buddha Flog aus der Nase heraus Ein Mauersegler. |
Vom roten Wallach Aus der Nase geblasen Ein kleiner Glühwurm! |
Der Schrei der Elster Und sonst nichts weiter im Grün Der Sommerbäume. |
Geh nicht, ach, geh nicht, Ich bin doch dein Gefährte, du grauer Kuckuck! |
Das kleine Kätzchen Am Waagebalken baumelt, der in die Luft ragt. |
„Den vollen Mond da, Hol ich und gib ihn mir doch!“ Das Kind losweinte. |
Der Weg der Emsen Dort von den Haufenwolken Die Fortsetzung nur. |
Zum Kuckucksrufe Sich Azaleen stecken An seinen Strohhut. |
Am Berg der Mond doch Den frechen Blütenräuber Mit Glanz beehrte. |
Im hohen Alter Da wird man eingeladen: Oh, diese Kälte! |
Zum Abendmondschein Ach, schreien dort im Schmortopf Die Weinbergschnecken. |
In dieser Welt, ach, Das Leben des Falters sogar Ist so geschäftig. |
Zu meinen Füßen Läßt sich die Sonne nieder Auf wilde Astern. |
So fremd, so fremd, ach Das Haus, wo ich geboren, heut früh im Frühling. |
Im Frühlingswinde Der Freund des jungen Mädchens Mit seinem Kurzschwert. |
Sogar für Fliegen Die langen Nächte, denk ich, wohl mehr als einsam. |
Im Morgengrauen Vom Berg Asama Nebel Zu Tische kriechen. |
Im Wintermondlicht Stehn Indra und Brahma dort Mit nackten Beinen. |
Im Schlaf sich drehend Macht einen Seitensprung just Die Singzikade! |
Das kleine Stiefkind Beim Mittagsschlafgeschäfte: Dem Läusesuchen! |
Die Ackerwinden So nach und nach erglühen Zur Zeit am Findling. |
Wie so eindringlich Des Abends die Zikaden Mitleid erregen. |
Dem kalten Windstoß Beim Tor am Nesselbaume Die Muskeln schwellen. |
Im Heimatdorfe Ein Buddha-Antlitz haben selbst Weinbergschnecken. |
Wie Schritt für Schritt dort Die Pferdehufe schneiden Den Sturm des Herbstes. |
Sowohl die Stare Als auch die Leute rufen: O diese Kälte! |
Im Licht des Vollmonds Kam mit der Flut geschwommen Ein kleines Boot noch. |
Zu sehr, zu sehr, ach, als Mensch geboren worden – des Herbstes Abend. |
In meinem Hause Da brauch ich nur zu flöten, daß Mücken kommen. |
Die Schar der Spatzen Zur Flöte aus Weizenstroh Bald tanzen dürfte. |
Heut nacht im Regen Lärmt doch, obwohl es welk ist, so laut das Schilfgras. |
In meinem Alter Bin vor der Vogelscheuche Sogar ich schüchtern. |
Im Frühlingsregen Sich Spatzenschnäbel öffnen Zuerst am Esstisch. |
Sogar der Vollmond Ist heute allerorten In großer Eile! |
Der Sturm des Herbstes Zerrupft dem Teufelsauge Die roten Blüten. |
Der Ostwind bläst schon So hart und trocken Den sanften Abhang. |
Jahrmarkt – Die Leute fragen mich: Wozu bist du gekommen? |
Des Schilfohrs Wedel An einem solchen Platze Vor solchem Hause. |
Der Ostwind bläst schon So hart und trocken Den sanften Abhang. |
Nun wird es kälter: Das Lied der Regenwürmer Die ganze Nacht geht. |
Im trauten Kreise Sogar der Kater Platz nahm Zum Jahresabschied. |
Im Heimatdorfe Die hohen Zedern stehen Im ersten Nieseln. |
Beim irdenen Kübel Die Zedernnadeln wispern: Das erste Nieseln. |
Vom scharfen Windstoß Am Mauerrande scheppert Der Pferdeeimer. |
Dem großen Buddha schon aus der Nase schilpen die Spatzenkinder! |
Die Morgenkälte: Vom Teekorb auf der Mauer Die Silhouette. |
Wir wurden fremd uns Und müssen uns trennen, wir Vogelscheuchen! |
Der Duft der Pflaume, Wenn ich das Fenster öffne In heller Mondnacht. |
Am Tor die Spatzen Doch einen Bruderzwist nun Begonnen haben! |
Bist du recht freundlich Werden sie auf dich scheißen, die Spatzenkinder. |
Zum blauen Himmel Steigt nun der Geburtsschrei auf Von kleinen Spatzen! |
Die Spatzenkinder Sehr rasch begriffen haben, wie man verschwindet. |
Am Neujahrstage Das allergrößte Glück ist – Hellblauer Himmel! |
In Teestrauchblüten Sich im Versteckspiel üben Die kleinen Spatzen. |
Im alten Kübel Selbst dem Zweigroschen-Anis Die Blüte aufging. |
So schwarz die Nägel, vom Hirtentäschelkraut ich selbst mich schäme. |
Oh, diese Stille: Im See am Grund des Wassers Die Haufenwolken! |
Wenn die Leute kommen, Werde zum Frosch, kleine gekühlte Melone. |
In der Mitte Der Hängebrücke erreichte mich Der Ruf des Kuckucks. |
Mit frohem Trabtrab Naht sich im dichten Nebel Doch irgendjemand! |
Verliebte Katzen Mit überlegnen Mienen Nach Hause gehen. |
Ich will mich umdrehen, Heuschreck, rück! |
Den stolzen Junker Ließ doch vom Pferde steigen Die Kirschblüte. |
Ein Mensch Und eine Fliege Im Raum. |
Nebliger Tag. Auch die Himmlischen Langweilen sich. |
Als es entwischte, Ob’s einen Seufzer ausstieß, Das Himmelswürmchen? |
„Die Pflaumenblüte, Da, nimm und stiehl sie dir“, Meinte das Mondlicht. |
Die Nachtigall, ach, putzt doch die Füße sich ab – an Pflaumenblüten. |
Die Welt voll Leid, ach, selbst wenn die Kirschen blühen – doch wenn schon, denn schon. |
Vom Schlafe steh’n auf Mit einem großen Gähnen Verliebte Katzen. |
Du, Schleiereule, Nun glätte das Gesicht dir Im Frühlingsregen! |
Dem wilden Rettich Sogar die Blüte aufging, Schlägt doch die Lerche! |
So schlicht und einfach Fand sich der Frühling heut ein: Als Blau des Himmels! |
Im ersten Traume Sah ich die Heimat wieder: Ach, wie viel Tränen. |
Die Neujahrsgabe: Vom Kind am Busen nichts als – Die beiden Händchen. |
Zum Licht der Funzel Im Abendregen hängen Die Trauerweiden. |
Jetzt komm, jetzt müssen wir zusammen spielen, verwaister Sperling! |
Mein ganzer Frühling: Auf einem Grudeöfchen Drei Bund Gemüse! |
Vom Neujahrhochruf Am Wege lebhaft schwatzen Die ersten Spatzen! |
Für alle Türen Ist der Dreck der Holzschuhe Der Frühlingsanfang. |
Die Nachtigall ist, wenn in der Kiefer sie haust, der Kiefer Stimme. |
Das Morgenrot, ach, Ob es wohl Freude macht dort – Der Weinbergschnecke? |
Und wieder ist Frühling |