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        Scholcher M. Druckepennig
          Am Mittwoch (13.08.2008) referierte 
          Direktor Freiherr Von Schnurbein vom Dommuseum über Jenseitsvorstellungen 
          und Jenseitsvorsorge im Mittelalter. Etwa ein Dutzend Gäste verfolgte 
          den hochinteressanten Vortrag, der ein weiteres Mal beleuchtete, wie 
          radikal sich die Welt unserer Vorfahren noch vor einigen Generationen 
          von der unseren unterschied. In unserer säkularen Epoche würde 
          es wohl kaum jemandem einfallen, einen großen Teil seines Vermögens 
          für ein relativ sorgenfreies Leben nach dem Tode zu spenden, wie 
          es ein märkisches Ehepaar beispielsweise vor etwa 500 Jahren tat: 
          Summen im Gegenwert von rund 300 Rindern wechselten da den Besitzer. 
          Dafür bekam man einen besonderen Begräbnisplatz, Fürbitten 
          und Totengedenken. Erst mit der Reformation begann diese zuverlässig 
          sprudelnde und von Seiten der Kirche mit geringem Aufwand zu pflegende 
          Einnahmequelle zu versiegen. Bildliche Darstellungen des mittelalterlichen 
          Jenseitsglaubens aus der Schatzkammer des Dommuseums illustrierten abschließend 
          die Ausführungen des Direktors.