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"Externe Beiträge"

Es ist dem Preußischen Landboten ein Anliegen den folgenden Gastbeitrag, den der Nordkurier dankenswerterweise abdruckte, zu multiplizieren, da er exakt die Ansicht der Redaktion des Preußischen Landboten wiedergibt.

Nie Helden sterben sehen, nur Kameraden,

01.07.2022

Der Uckermark Kurier veröffentlicht regelmäßig Gastkommentare zu brisanten Themen, hier ein Kommentar von Dr. Helaman Krause, früherer Kommunalpolitiker (von 2022 bis 2010 Erster Beigeordneter von Prenzlau.)


Dr. Helaman Krause. Prenzlau. Der griechische Philosoph Diogenes lief am hellichten Tag mit einer Laterne etwas suchend über den Marktplatz von Athen. Auf die Frage, was er denn suche, antwortete er, „ich suche einen Menschen, und ein wahrer Mensch sollte es sein.” Ich weiß nicht, mit welchen Problemen und Konflikten die alten Griechen damals konfrontiert waren, als Diogenes auf diese Idee kam, aber ich finde, sie hat auch heute noch Symbolcharakter. Die gegenwärtigen Konflikte und die daraus folgenden Probleme werden immer bedrohlicher, und Lösungen scheinen nicht in Sicht zu sein.

Der Krieg in der Ukraine hat alles verändert, was stabil und sicher schien. Hätte er verhindert werden können? In der Seefahrt gibt es eine fundamentale Regel, das Manöver des letzten Augenblicks. Es bedeutet, dass bei drohender Kollisionsgefahr auch derjenige, der im Recht ist, alles tun muss, um einen Zusammenstoß zu verhindern. Das ist die Kollisionsverhütungsregel, abgekürzt KVR. Ich nenne sie jetzt mal Kriegsverhütungsregel. Nun ist die Ukraine von Russland überfallen worden, und wer einen Krieg beginnt, ist, so meine ich, ein Kriegsverbrecher, immer, ohne Ausnahme, auch dann, wenn er USA heißt oder der sogenannten westlichen Wertegemeinschaft angehört. Hätte dieser Krieg verhindert werden können durch ein Manöver des letzten Augenblicks? Vielleicht, wenn man sich mehr bemüht hätte, die Ursachen ernster zu nehmen und bedrohliche Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen und diplomatisch zu reagieren.

Rückblick auf den Ersten Weltkrieg

Bernhard von Bülow, ehemaliger Reichskanzler, hat vor dem ersten Weltkrieg gesagt: „Die meisten Konflikte, welche die Welt…gesehen hat… sind (entstanden) durch leidenschaftliche Erregung der öffentlichen Meinung, die durch Presse und Parlament die Executive mit sich fortriss.“

Und so gibt es wieder Krieg in Europa mit all seinem täglichen Grauen und Sterben, der verlogenen Propaganda und den menschenfeindlichen Durchhalteparolen. Mein Vater war sechs Jahre im zweiten Weltkrieg. Das Wort Heldentod war für ihn unerträglich, und er sagte dann immer, er habe niemanden einen Heldentod sterben sehen, nur Kameraden, die in Dreck und Blut verreckt sind. Das muss aufhören, sofort! Mir ist der Gedanke unerträglich, dass nun wieder mit deutschen Waffen den etwa 15 Millionen Kriegstoten Russen und Ukrainern des Zweiten Weltkrieges weitere Opfer folgen. Alle guten Vorsätze werden über Bord geworfen, zum Beispiel keine Waffen in Krisen- und Kriegsgebiete zu liefern. Mit Waffen schafft man keinen Frieden, man tötet und vernichtet. Das Wertvollste, was der Mensch besitzt, ist sein Leben. Und täglich wird das mediale Öl ins propagandistische Feuer gegossen. In welchen verhängnisvollen Strudel sind wir da geraten? Selten hat der Verstand so stillgestanden, Haltung ist scheinbar wichtiger als Logik, und Moralisieren vernebelt den Blick auf Ursachen und Folgen. Folgen, unter denen wir alle leiden werden.

Enorme Kosten

Hunderte Milliarden werden bereitgestellt, um noch effizienter zu zerstören und zu vernichten. Hat man den Steuerzahler eigentlich gefragt?

Gleichzeitig wird um Spenden, auch beim Steuerzahler, gebeten, um das Zerstörte wieder aufzubauen und das Elend zu lindern.

Und dann erklären uns noch Minister, dass wir sparen sollen und ein bisschen frieren für den Frieden, weil wir kein Öl mehr haben wollen und kein Gas von Kriegstreibern, auch wenn sie vertragstreu sind. Mit Sanktionen ist noch nie etwas bewirkt worden, außer den Wohlstand vieler zu ruinieren und den Reichtum weniger zu mehren. An der Tankstelle reibt man sich die Augen, weil die Kriegsgewinnler sich die Hände reiben. Aber es ginge auch um unsere Werte, die westlichen Werte natürlich. Gibt es eigentlich auch östliche Werte? Und was sind das für Werte einer Nation, die einen fachfernen Minister ertragen muss, der Patriotismus und Vaterlandsliebe zum Kotzen findet und mit Deutschland nichts anzufangen weiß?

Die Demokratie steht bei den Werten natürlich ganz weit oben.

Aber da gibt es doch jemanden, auf den ich hoffe, dass er den Geist der Demokratie nicht nur versteht, sondern vielleicht auch wirken lässt. Ja, ich meine Herrn Selenski, den Präsidenten der Ukraine. Je schneller er begreift, dass ein Krieg gegen Russland nicht gewonnen werden kann, wie es Napoleon und Hitler schon erfahren mussten, und je eher er akzeptiert, was auf der Krim irreversibel, basisdemokratisch entschieden worden ist, und je eher ihm klar wird, dass die Ostukraine russisch fühlt und denkt, so lasst sie doch, auch das ist Demokratie, und je eher er sich ein Beispiel an Österreich nimmt und sein Land für neutral erklärt, desto eher hört das Verbluten und Verrecken im Dreck auf. Auf beiden Seiten muss dann keine Mutter mehr ihren Sohn beweinen. Die friedliebenden Menschen wären ihm dankbar. Das wäre ein großartiges Manöver des letzten Augenblicks.

Dann würde Diogenes mit seiner Laterne vielleicht einen wahren Politiker finden.


Quelle kurier.cdn.ampproject.org, abgerufen am 1. Julei 2022

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Anmerkung des Landboten: Selenskij ist ein Panama-Paper-verseuchter Multimillionär, der seinen korrupten Oligarchen und seinem Volke versprochen hat, die Eurofässer Brüssels anzuzapfen, auf dass sich die Oligarchen auch noch eine zweite Villa in Ankara und eine dritte Luxusyacht in Florida leisten können und das Volk auch in Charkow mal eine Skyline zu sehen bekommt, wie die Polen in Bialystok.

Und zum Dank kann man den Europäern dann solche Lumpen wie Melnyk, eine Geschichtslehrstunde über den Mörder und Faschisten Bandera und das Knowhow zur Umstrukturierung einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft in eine korrupte Bananenrepublik exportieren.

Na ja, und über eine Kopeke Preisnachlass beim Hektoliter Sonnenblumenöl könnte man dann ja auch noch reden. Quintessenz: Diogenes könnte Selenskij mit einem Flutlicht anstrahlen - er würde in ihm keinen guten Menschen finden, allen inszenierten Theaters über den Heldenkriegspräsidenten zum Trotze.

An die Russen: Hütet Euch, den Heini auch noch zum Märtyrer zu machen! Das könnte dann wirklich Land-unter im Kreml bedeuten. Die Westeuropäer sind nämlich so dämlich, dass sie auf jeden Affenzirkus reinfallen!

EB 2. Volumen

Preußischer Landbote, 2003

03.07.2022