Schüsse
in Nauen
Don M. Barbagrigia
Am letzten Januartage
des Jahres 2007 wurde zu Nauen ein Mann erschossen. Ein junger
Polizist hatte zu seiner Dienstwaffe gegriffen und abgedrückt.
Dem vorausgegangen war die Beobachtung des Polizisten, daß
drei Männer mit Notöffnungshämmern bewaffnet,
die sie kurz zuvor im Regionalzug von Berlin nach Nauen gestohlen
hatten, randalierten und Scheiben eines Bushäuschens sowie
Leuchtwerbungen einschlugen.
Der Polizist tat, was seine Amtspflicht ihm gebot und stellte
die Gauner. Als sie ihn, bewaffnet wie sie waren, gemeinschaftlich
bedrohten, reagierte er und schoß. Ein 28jahriger Ganove
blieb auf der Strecke.
Nun geht ein melancholisches Gejaule durch die deutschen Landen.
Ach, der arme Strolch…! Es habe doch kein Krimineller
verdient, wegen einer zerbrochenen Glasscheibe erschossen zu
werden….
Hat er doch! Und ich sage Ihnen auch warum. Wenn es Ihnen mangels
Teilnahme an einem Krieg nicht möglich war, Erfahrungen
zu sammeln, die den Charakter des losgelassenen Nackten Affen
hinlänglich vor Ihrem inneren Auge zeichnen, dann danken
Sie dem lieben Herre Gott, daß er Ihnen diese Erkenntnisse
am eigenen Leibe zu sammeln Zeit Ihres Lebens erspart hat. Und
glauben Sie mir, die Apologeten jenes Gauners sind dabei, Sie
in Zeitläufte zu manövrieren, die Sie zu den Wissenden
werden lassen. Denn wo der Nackte Affe keine Strafe fürchtet,
da werden die meisten seiner Spezies zu unkontrollierten Bestien,
denen kein Verbrechen zu grausam ist. Fünftausend Jahre
überblickbarerer Menschheitsgeschichte definieren dieses
Faktum.
Gib dem Menschen Freiheit und er wird nichts Eiligeres zu tun
haben als sie zu mißbrauchen. Das waren nicht die Katholiken,
die die Menschen zu Toledo brannten und peinigten; das waren
nicht die Schweden, die die Bauern zwangen ihre Jauchekuten
auszusaufen bis ihnen die Wänste platzten und sie elend
verreckten, das waren nicht die Nazis, die deutschen Juden zu
Paaren und ins Gas trieben und das waren nicht die Russen, die
deutsche Mädchen und Frauen zu Tausenden vergewaltigten
– das waren alles MENSCHEN!
Das waren Menschen, denen die Straflosigkeit für ihr jeweiliges
Tun vor Augen stand und die ihren Handlungsspielraum demzufolge
schrankenlos ausweiteten.
Das einzige, was diese Halunken, aus denen die Menschheit in
überwältigender Mehrheit besteht, bändigen kann,
ist eine Autorität, die ernst genommen wird.
Diese Autorität hat der Polizist in Nauen zur Geltung gebracht
und wir wollen hoffen, daß es kein deutscher Richter wagen
wird, sie dem Mann des Gesetzes zu schmälern. Wir wollen
es hoffen um unserer selbst willen.
Wir haben gesehen, wie zu Wismar mit Baseballschlägern
bewaffnete Möchtegern-Nazis auf Einsatzpolizisten losgegangen
sind. Das Signal dieser Bilder war, daß die hiesige Polizei
ein hilfloser und zahnloser Kasse-Macher-Verein ist, der sich
nicht einmal der eigenen Haut zu wehren weiß. Das Signal
von Nauen an die feige Brut aber lautet: STOP!
Und diesem Signal müssen Taten folgen!
Die Polizei wird nicht einmal mehr an deutschen Problemschulen
ernstgenommen, an denen Kreaturen herangezüchtet werden,
die dem Gemeinwesen seit frühester Jugend zur Last fallen,
mit ihren Schmierereien und ihren Zerstörungen das beschädigen,
was andere in fleißiger Arbeit schufen. Solche Halunken
kennen weder Respekt vor der Leistung noch vor der Person des
Anderen.
Man nennt einen Zustand, in dem diesen Asozialen das freie Wüten
beinahe folgenlos verstattet ist – Anarchie. Aber täuschen
Sie sich nicht! Glauben Sie nicht, daß in den Slums von
Nairobi, Sao Paulo oder in Los Angeles South Central Anarchie
herrscht. Dort haben die Gangster mit Hilfe schwerer Bewaffnung
das Ruder übernommen und herrschen nach archaischen, nach
tödlichen Gesetzen. Weder Polizei noch Nationalgarde der
betreffenden Zonen trauen sich noch in diese Gebiete, die auf
diesem unserem Planeten Erde liegen. Sie, lieber Leser haben
die Wahl: die Autorität der staatlichen Organe oder die
bewaffneter Banden.
Wenn Sie jetzt denken „na, nu übertreibt er aber!“,
dann will ich Ihnen zu bedenken geben, daß wir noch immer
in einer fetten, vollgefressenen und daher etwas dekadenten
Gesellschaft leben, in der sich die Frage des puren Überlebens
noch nicht für allzu viele Menschen stellt. Bei feisten
Menschen ist die Fraktion derer, die zu radikaler Gewalt neigen
weitaus schwächer als bei Leuten, bei denen es darum geht
den nächsten Tag zu überstehen.
Leute, die Häuserwände beschmieren, die Scheiben von
Bushäuschen einwerfen und die alten Frauen die Handtaschen
rauben und dabei wissend oder aus Schwachsinn in Kauf nehmen,
daß die Frau dabei Verletzungen davontragen könnte,
an denen sie stirbt, sind Krebszellen in einem menschlichen
Organismus, die mit derselben Gnadenlosigkeit bekämpft
werden müssen, wenn es dem Menschen oder der Gesellschaft
um das blanke Überleben zu tun ist.
Das ganze Ethos-Geschwafel, das uns hier heulend und wimmernd
den Wert eines ach so unersetzlichen Menschenlebens gegen eine
Glasscheibe aufrechnen will, führt dazu, das am Ende Andere
mit ihrem Leben und ihrer Gesundheit bezahlen müssen, weil
beispielsweise ein Schurke wie Mario
M., der Kidnapper der 14jährigen Stephanie aus Dresden,
glaubt, er könne seine Belange über die Normen und
Gesetze des Landes stellen, in dem er lebt. Der Staat ist verpflichtet,
entarteten Mitbewohnern die Zähne zu zeigen, auf daß
sie wenigstens aus Angst vor der unvermeidlichen und sie bis
an die morschen Knochen bedrohenden Strafe ihr verbrecherisches
Naturell unterdrücken. Das ist ein guter Staat seinen Bürgern
schuldig.
Ein Mann zu Nauen hat vereint mit Spießgesellen einen
Polizisten angegriffen, der ihn bei einer Straftat gestellt
hatte. Der Polizist erschoß den Lumpenkerl. Aus. Ende.
Amen.
PS. Belobigung
und Beförderung des Polizisten wegen hervorragender Ausübung
des Dienstes wird dringend anempfohlen.