Baaks

zurück zum Landboten

 

Lübscher Polit-Export


Robert Habeck - der gefährlichste Ladenhüter der Deutschen Hanse


Don M. Barbagrigia. Havelsee. Ob Johann Wittenborg ein smarter Bursche war, wissen wir nicht. Immerhin brachte er es mit knapp vierzig Jahren zum Bürgermeister von Lübeck. Nun gut, Lübeck ist heutzutage eine mittelprächtige Hansestadt mit etwas über 200.000 Einwohnern. Das ist nun nicht eben weltbewegend. Im Jahre 1363 aber, als die Hauptstadt der Hanse ihrem Bürgermeister Wittenborg auf dem Markt den Kopf abschlagen ließ, weil sie ihn für den verlorenen Krieg gegen König Waldemar von Dänemark verantwortlich machte, da sah das noch ganz anders aus. Da zählte die Welfenmetropole zu den wichtigsten Städten Europas. Die Stimme ihres Rates und ihres Bürgermeisters hatte Gewicht in den Machtzentren Europas.

Seither haben sich zwei entscheidende Dinge geändert: Lübeck hat seitdem signifikant an Bedeutung verloren und es entledigt sich seiner smarten Boffkes nunmehr auf elegantere und unblutigere Art. Lübeck enthauptet nicht mehr, es schickt seine ohnehin bereits kopflosen Polit-Gesellen in die Ferne nach hanseatischer Kaufmannsart. Die Hanse exportiert.

Wer denkt da nicht an den feschen Björn, der seinerzeit noch über den im Beau Rivage zu Tode gebadeten Uwe Barschel stolperte, welchselbiger das Ehrenwort eines deutschen Ministerpräsidenten ein für alle Mal desavouierte.

Zunächst profitierte der fesche Björn von Barschels dilettantischem „Schleigate“, sahnte ab und wurde sogar als Kanzlerkandidat gehandelt. Dann erfolgte der tiefe Fall. Eigentlich war es ein Lapsus. Engholm hatte auch niemandem großartig geschadet. Ja, er war nicht so ganz ehrlich gewesen in Bezug auf die Frage, ob er von Pfeiffers Spitzeleien wusste und somit Barscheln ins offene Messer laufen bzw. in die Badewanne plumpsen ließ. Damit war jedoch im Nachhinein klar, dass er auf dem Opferesel in die Landesregierung nach Kiel geritten war. Der saubere politische Stil eines integren Gentleman, für den Engholm im Allgemeinen erachtet wurde, war das nicht gerade – aber mein Gott. Wenn wir damals geahnt hätten, dass das noch viel schlimmer kommen könnte, hätten wir das alles mit einem Augenzwinkern und einer Pinte gutem Lübschen im Schatten des Holstentores durchgehen lassen.

Das Habeck Bobbele war zu diesem Zeitpunkt gerade mal 24 Jahre alt und studierte sich eins in Roskilde, im Lande des bösen Waldemar, der dem einstigen Buurmeester seiner Heimatstadt zum Verhängnis geworden war. Man soll ja nicht nachtragend sein – vor allem, wenn es um die Hälse der anderen geht.

Dann wurde Engholm alt, Bobbele groß, mit Engholm verschwand auch die Politikergeneration, die noch wusste, wie politischer Anstand definiert wird – und Bobbele, damals wie heute ziemlich grün hinter den Löffeln – zog es in die Politik.

In seiner, in der grünen Partei, bildet er eine löbliche Ausnahme: Der Habeck Robert kann eine solide Bildungsbiographie nachweisen und es kam auch noch niemand auf die Idee, seine Dissertation mit Argwohn zu beschnüffeln. Damit dürfte klar sein, dass es sich um eine blitzsaubere akademische Leistung handelt. Dieser werden wir unseren Respekt garantiert nicht versagen. Doch auch an der Trave kennt man das Sprichwort: Schuster, bleib bei Deinem Leisten! Es ist inopportun, Schöngeistern das Wirtschaftsressort anzuvertrauen. Was dabei herauskommt, ist nunmehr für alle Augen sichtbar. Der Genosse Lenin sagte einst, das einzige Kriterium der Wahrheit sei die Praxis. Das musste bereits die Wandlitzer Altherrenriege schmerzlich erfahren, die den Genossen Lenin eigentlich kennen sollte: Ideologie und Wirtschaft sind unversöhnliche Antagonisten. Keine Nationalökonomie verträgt auf Dauer beides gleichzeitig. Eines von beiden geht zwingend krachen – in Deutschland ist es momentan die Wirtschaft. Daraus folgt nach dem Prinzip cartesianischer Logik: Herr Habeck repräsentiert Ideologie in Reinkultur!

Was wir am Vizekanzler Robert Habeck ebenfalls respektieren, ist seine große Ehrlichkeit, mit der er es geradeaus auf den Punkt bringt, was Macht ist und wie sie in seinen aktuellen Kreisen verwendet wird. Das ist nicht das übliche verlogene Geseier, mit dem seine Politiker-Kollegen das Volk blöde zu schwafeln suchen, obwohl jedem längst klar ist, dass sie damit keinen Topf Milch mehr zum Säuern bringen. „Ich habe die Macht. Sie ist mir zu Willen. Dafür ist sie da – also mache ich, was mir die Macht zu machen erlaubt, e basta!“

Vielleicht sind wir zu kleinlich, wenn wir auf dem Unterschied zwischen Machtgebrauch und Machtmissbrauch herumreiten. Vielleicht sind wir zu pingelig, wenn wir insistieren, dass es das hauptsächliche Charakteristikum eines Politikers einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft ist, Macht verantwortungsvoll und mit Fingerspitzengefühl zu gebrauchen und es das alleinige Privileg und besondere Kennzeichen von Diktatoren und Autokraten ist, Macht zu missbrauchen.

Gebrauch und Missbrauch sind sozusagen so etwas wie Indikatoren, eine Art politisches Lackmus-Papier, welches untrüglich anzeigt, wes Geistes Kind der Betreffende ist.

Der smarte Robert hat sich in kürzester Zeit von einem Hoffnungsträger der am Klimawandel Verzweifelnden zu einer Hassfigur auf der politischen Bühne Berlins für alle jenen mündigen Bürger gewandelt, die sich berechtigte Hoffnung machen dürfen, ihr Frühstücksbrötchen im Intelligenztest zu schlagen. Chapeau!

Man könnte fast sagen – , das Habeck Bobbele verkörpert quasi eine typische Lübecker Bilderbuchkarriere, wenn man den Rosenkranz von Wittenborg über den schönen Björn bis zum smarten Robert abbetet.

Wir kommen somit zum Anfang unseres kleinen Aufsatzes: Die Lübecker und ihre Spitzenpolitiker haben Gott sei Dank in sechshundert Jahren in einer Geschwindigkeit dazugelernt, die sich zweifelsohne am Eulerschen, sprich biologischen Logarithmus orientiert: Der arme Wittenborg noch wurde durch ein Schwert in zwei Hälften geteilt und die Reste dann im Lübschen Burgkloster begraben. Der Tod des Mannes war, ist und bleibt eine kriminelle Justizmordtragödie. Der Landbote bekämpft die Todesstrafe mit jeder Faser seines Herzens. Bei Wittenborg war's auch keine Strafe, sondern blanke Rache für zwölf verlorene Koggen. Krämerseelen können verdammt rachsüchtig sein, wenn der Profit in Gefahr gerät.

Der schöne Björn wurde einfach nur in die Versenkung geschickt, durfte weiter sein Pfeifchen schmauchen und bei einigen wohltätigen Organisationen mittingeln. Möglicherweise war das die Belohnung dafür, dass er den Anstand hatte, infolge seines völlig lässlichen politischen Lapsus zurückzutreten und sich von allen politischen Ämtern zurückzuziehen. Dieser Haltung gebührt Dank und Respekt, wenngleich der Preußische Landbote nichts gegen einen Kanzler Engholm einzuwenden gehabt hätte. Keine Frage.

Was nun aus dem smarten Habeck Bobbele wird, einem der prominentesten Sargträger Deutschlands, das steht zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Beitrags noch in den Sternen. Eine Kristallkugel besitzen wir nicht.

Wir sehen nur, dass dieser Mann völlig schmerzfrei und schamlos agiert. Er besitzt weniger Anstand und Realitätssinn, dafür aber mehr ideologischen Dogmatismus und Verblendung als selbst die Greise von Wandlitz und reitet das Land schneller in den Ruin, als das einem Günter Mittag beim besten Willen möglich gewesen wäre.

Sämtliche demokratischen Prinzipien sind bei ihm über Bord geflogen. Er spielt eine führende Rolle in seiner Partei, die sich von einer zutiefst basisdemokratischen und pazifistischen Friedenspartei in eine ideologisch ausgerichtete Hardliner-Kriegspartei gewandelt hat, der beizutreten selbst für einen McCarthy oder Curtis LeMay kein Problem gewesen wäre. Eine Partei, die einst für die sexuelle Befreiung der Frau eingetreten ist und sich nun prüder geriert als die Teheraner Mullahs. Eine Partei, deren erster Minister in Turnschuhen zur Vereidigung erschien und damit auf das unkonventionelle Credo der Grünen verwies, welche – was für eine 180°-Drehung! – nunmehr versuchen, selbst die Sprache der Menschen in diktatorischer Manier zu regulieren.

Die tapfere Sarah Wagenknecht rechnete dem Vizekanzler und Misswirtschaftsminister Habeck im Reichstag sein Versagen coram publicum vor und forderte ihn unmissverständlich zum Rücktritt auf. Die Rede ging viral wie sonst selten eine Abgeordneten-Rede aus der Bütt des Bundestages. Ihn juckte das wenig. Man möchte meinen, der Titan der Karpaten, Nicolae Ceaușescu, hätte mehr Bodenhaftung besessen. … und Analphabetin Elena Ceaușescu eine fundiertere historisch-politische Bildung.

Das alles erinnert uns an die Verbohrtheit vergangener deutscher Regierungen, die ihre Macht-Positionen auch mit Klauen und Zähnen bis zum bitteren Ende verteidigten, obwohl 1945 vor dem Bunker die Rote Armee bereits zum Sturm auf den Reichstag ansetzte, bzw. als das Volk im Oktober 1989 eigene, unautorisierte Parolen brüllend, am Palast der Republik vorbeimarschierte – also nicht ganz so, wie sich die derweil im Palast tanzenden SED-Partei- und DDR- Regierungsspitzen das erträumten.

Robert tritt nicht zurück. Ach i wo! Robert ist dickfellig. Was hat er auch zu befürchten? Dass man ihm hinterher wegen der Verletzung seines Amtseides den Prozess macht? Dass man ihn wegen Landesverrats vor Gericht stellt, ihm sein Versagen juristisch anrechnet, wie einst dem Herrn Wittenborg?

Nicht doch! Nicht im Biedermeier-Paradies der Zipfelmützen.

Die Grünen verlieren an Stimmen im Lande. Ja – aber es handelt sich nur um minimale Prozentpunkte. Gemessen an dem, was diese brandgefährlichen Schwachköpfe bis jetzt zu verantworten haben und würdig ist, vom Verfassungsschutz beobachtet zu werden, ist das beinahe nichts.

Derweil wird die Altkanzlerin im Lande von Dekorationsfeier zu Auszeichnungsrunde herumgereicht, wie eine preisgekrönte Zuchtkuh. Dabei sind ihr politischer Ziehvater Kohl und sie es, die dieses rot-grüne Desaster direkt zu verantworten haben, so wie es Scholz, Habeck, Baerbock und Konsorten sind, zu deren politischen Lasten der unvermeidliche Rechtsruck im Lande geht.

Wenn es so weit ist und Höcke im Kanzleramt sitzt, dann können wir Mielkes legendären Satz aufgreifen:

„Das wird wie damals – nur diesmal helfen uns die Russen nicht mehr!“

28. Volumen
© B.St.Ff.Esq., Pr.B.&Co,2003
05.05.2023