Jacob der Große
Ein Sohn der Chur- und Hauptstadt bläst
zum Sturm auf das Kanzleramt

B. St. Fjøllfross
Da wird es eine Frau und einen Mann geben in dem schönen Viertel
„Eigene Scholle“ zu Brandenburg an der Havel, die werden
ihr Glück kaum in Worte fassen können. Nicht, dass sie im
Lotto gewonnen hätten, 6 aus 49 oder dergleichen. Na ja, in gewisser
Weise schon: Sie haben einen Sohn, der heißt Jacob Schrot und
ist mal gerade 18 Jahre alt und dieser Jüngling ist der Hammer!
Jacob Martell, Jacob der Große – Jacob, die stärkste
deutsche Angriffswaffe der Nachkriegspolitik seit dem Königstiger.
Ein Polit-Casting beim ZDF: (Castings sind sonst unsere Sache nicht.
Aber diese, geboren aus der Not der zunehmenden Politverdrossenheit
der deutschen Jugend und der Teutonen insgesamt.) Und hier nun betrat
der junge CDU-Kämpe die Arena. Treue Landbotenleser werden sofort
sagen: „Aha, der Lodzfahrer, der gemeinsam mit Herrn Hübner
vom Landboten den polnischen Studenten der dortigen Universität
das Wesen des deutschen Nachbarn etwas näher gebracht hat. Und
da stand er nun. Auffällige weiße Schuhe zu dunklem Anzug
– ein Schlacks von einem Kerl. Wenig gemein hat er mit den aufgedonnerten,
smarten Jungwessis an seiner Seite. Vor allem, was den freien und hochgebildeten
Geist betrifft, ist er ihnen um Längen voraus. Ach was, da liegen
Welten dazwischen. Er hat seine Konkurrenz abgeräumt, er hat sie
blass aussehen lassen – er hat sie als bleiche Schatten an die
Wand gespielt, diese armseligen Gestalten aus dem steifgefrorenen Westen
des Vaterlandes. Hier betrat ein Sohn des Ostens, Ostelbiens, den Plan
– hochgebildet, mit regem Geist, geschult und doch offen für
alles – ein Kanzler der Zukunft, dem von 200.000 Abstimmern überwältigende
72,6% ihre Stimme gaben. Gegenüber 2.800 Kandidaten hat er sich
durchgesetzt – der Prachtkerl. Jacob Schrot, eine Ein-Mann-Armee
der Politik. Die Jury war ihm erlegen, den Saal mit 500 Menschen nahm
er im Sturm, das Volk an den Bildschirmen konnte gar nicht mehr anders
entscheiden. Sicher, das abschließende Statement, das kam ein
bisschen hölzern, ein bisschen müde und abgekämpft. Da
war der Hamburger geschmeidiger. Aber für den hanseatischen Kindermacher
war nichts mehr zu retten. Diese letzte Offensive konnte das Ruder nicht
mehr drehen. Jacob Schrot – das ist ein Name, den muss man sich
merken! Stolze Chur- und Hauptstadt – wehe dir, wenn du den gehen
lässt. Der Christdemokrat Jacob Schrot hat viel getan für
seine Heimatstadt – aber auch für sein Vaterland. Er hat
den Leuten Mut gemacht, hat ihnen gezeigt, dass es noch mehr gibt als
Resignation und Depression, Krise und Verfall. Den nötigen Biss
hat er auch – er kann es – wir wissen es. Er ist an diesem
Abend sehr zurückhaltend mit dieser seiner Fähigkeit umgegangen.
Jacob Schrot ist ein feuriger Rhetor. Dennoch war er an diesem Abend
gegen seine Konkurrenten milde. Überlegte und listenreiche Taktik?
Nein, er ist eine ehrliche Haut! Sind wir schuld? Immerhin haben wir
ihm die Versöhnlichkeit, die Diplomatie und den Ausgleich gepredigt.
Wie es auch sei, wir sind sicher, er verfügt über den richtigen
Instinkt Wehner'sche Attacken zu reiten, wenn es an der Zeit ist, und
Genscher'schen Ausgleich zu suchen, wenn die Stunde es verlangt. Ein
dreifach Hoch auf Jacob Schrot, den jungen Mann, der das ewig ebenso
große wie substanzlose Maul des Westens souverän auf die
billigen Plätze delegierte. Hurra! Hurra! Hurra! Ein Hoch auf St.
Jacob, den Bezwinger des Drachens der Plattitüde, der Oberflächlichkeit,
des hohlen Gelabers. Jacob, drei Stimmen konnte der Landbote seinem
Wunschkandidaten anbieten – und alle drei hast du bekommen. Denn
niemand anders wäre würdiger gewesen denn Du. Malodjez!
Und – Anke Engelke – kleine Blondine, hier die Antwort auf
Deine Frage, wer mit Jacob gemeinsam in den Urlaub fahren würde:
WIR! Und ab heute Abend, ab dem Abend des 19. Juno 2009 noch einige
zig Tausend mehr. Denn der ist die Zukunft, auch wenn du das kaum begreifen
wirst. Hic Oriens – hie guet Branneborch allewege!

von re: die Freunde Artur Modlinski, Jacob
Schrot und Micha L. Hübner
(Preußischer Landbote) in Lodz